Fastenzeit 2012

Tag 1
22.02.2012
Am Aschermittwoch beginnt die 40tägige Fastenzeit, (ausgenommen die Sonntage). Sie gilt als Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesus von den Toten.

Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind strenge Fasttage, an denen die erwachsenen Katholiken sich nur einmal am Tag satt essen und auf Fleisch verzichten sollten.

Am Aschermittwoch wird als Symbol der Buße und Reinigung das Aschenkreuz vom Priester auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet. Dabei spricht der Priester die Worte: "Gedenke Mensch, dass du aus Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst." Asche ist das Symbol der Vergänglichkeit. Dadurch bekunden die Christen Ihre Bereitschaft zu Umkehr und Buße. Die Asche wird seit dem 12. Jahrhundert von Palm- und Ölzweigen des Vorjahres gewonnen.
Tag 02
23.02.2012
Jesus geht mit


Ich bin nie allein

- denn ER hat gesagt: "Ich bin bei Euch alle Tage."

Ich habe immer einen Gesprächspartner

- denn ER hat gesagt: " Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stoßen."

Ich brauche in meiner Mutlosigkeit nicht verzweifeln

- denn ER hat gesagt; " Kommt zu mir, die ihr euch abplagt mit den Lasten des Lebens. Ich will euch Ruhe geben für eure Seelen."

Ich bin meinen Problemen nicht hilflos ausgeliefert

- denn ER hat gesagt: " Ich will selber vor dir hergehen und das Unwegsame ebnen."

Ich kann fröhlich sein

- denn ER hat gesagt:" Freut euch, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind."

Ich kann Geborgenheit erfahren

- denn ER hat gesagt: "Ich will euch trösten, wie eine Mutter tröstet."

Ich darf mit meiner Veranlagung ausgesöhnt sein

- denn ER hat gesagt: "Bevor du im Mutterleib gebildet wurdest, sah ich dich."

Ich kann mit meiner Zerrissenheit fertig werden

- denn ER hat gesagt: " Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein."

Ich darf intensiv und bewusst leben

- denn ER hat gesagt: "Ich will euch das Leben in seiner ganzen Fülle geben."
Tag 03
24.02.2012
Du erhörst unsere Gebete, deshalb kommen die Menschen zu dir.
(Psalm 65,3 - Neues Leben. Die Bibel)

Das Gebet ist das "Atemholen der Seele". Dieses anschauliche Bild macht deutlich, dass es sich beim Beten nicht um eine religiöse Übung handelt, sondern um das vertraute Gespräch mit dem Schöpfer unseres Lebens. Es ist befreiend und belebend, mit Gott über alles zu sprechen, was mir auf dem Herzen liegt.
Beten tut gut! Gott hört uns, wenn wir beten. Er ist uns nahe und wir dürfen ihn mit ganz persönlichen Worten ansprechen. Er ist immer für uns da. Unabhängig davon, wie wir uns fühlen und wo wir uns befinden. Er schenkt uns Kraft für den Alltag.
Immer wieder erlebe ich, wie mein Herz bei Gott zur Ruhe kommt, wenn ich bete: "Herr Jesus, meine Gedanken, meine Gefühle wollen mir oft einreden, ich sei nicht okay. Minderwertigkeit steigt in mir auf, Fragen bohren, beißen und zerreißen mich. Aber du stehst mit ausgebreiteten Armen vor mir. Du sagst Ja zu mir. Bei dir kann ich alles ablegen. Auch alle Schuld. Ich darf aufatmen, durchatmen, Ruhe finden. Herr, bleibe bei mir.

Heiliger Geist, komm in mein Herz, fülle es aus, wohne in mir. Ich brauche deine Nähe, deine Zusage. Beschenke mich mit deiner Liebe und deinem Frieden. Herr, du machst etwas aus meinem Leben - gestalte es!

Ich bitte dich für die Menschen, die du mir zur Seite gestellt hast. Lass mich für sie da sein. Gib mir gute Worte, die ermutigen, stärken, vergeben und trösten. Und da, wo eine Beziehung belastet ist, schenke einen Neuanfang.

Herr, zeige mir meine Berufung und lass mich dabei über mich selbst hinauswachsen zu dir hin. Es ist gut, an dir zu bleiben. Du gibst mir ein Leben, das sich lohnt. Dafür danke ich dir."

Author: Ursel Börnert
Tag 04
25.02.2012
Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!
Matthäus 7,12

Dieses Wort Jesu wird oft die Goldene Regel genannt. Selbst die Großen der Philosophiegeschichte wie Sokrates und Aristoteles, die Bedeutenden anderer Lehren wie Konfuzius und genauso die Berühmten der jüdischen Geschichte wie Rabbi Hillel, sie alle kennen diesen markanten Gedanken Jesu. - Und doch gibt es einen offensichtlichen Unterschied: Konfuzius sagt: "Was du nicht willst, dass man dir tun soll, füge auch keinem anderen zu." Und Rabbi Hillel: "Was dir verhasst ist, tu auch anderen nicht an." Diese beiden fordern auf, etwas zu unterlassen. Jesus fasst in dieser Goldenen Regel etwas in den Blick, das es zu tun gilt. Aktivität ist gefragt. Aufs Handeln kommt es an. Es genügt nicht, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten. Statt dessen gilt: Denke und handle! Dieser Unterschied ist bedeutsam. Wenn es in der deutschen Straßenverkehrsordnung heißt: "Jeder habe sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird", bedeutet dies noch lange nicht, dass man dem anderen bei einer Panne hilft oder einen Tramper bei Regen mitnimmt. Jemandem nichts Böses zu tun, ist relativ leicht. Ihm Gutes zu tun, umfasst mehr.

Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut ihnen auch. - Was dir gefällt, wird auch anderen zusagen. Denn du bist ein Mensch und der andere ist aus demselben Holz geschnitzt.

o Wenn ich also erwarte, dass ein anderer für mich eintritt, wenn ich in Abwesenheit verurteilt und verleumdet werde, kann ich selbst damit beginnen, für andere ein gutes Wort einzulegen.

o Wenn ich hoffe, dass mir vergeben wird, wo ich schuldig geworden bin, kann ich selbst damit starten - ganz gleich, ob der andere mich schon um Vergebung gebeten hat oder nicht.

o Wenn ich allein zu Hause bin und mich im Grunde darüber ärgere, dass mich keiner besucht, kann ich mich selbst auf den Weg machen, um einen anderen aufzusuchen.

o Und wenn es mir recht wäre, dass andere für mich beteten, kann ich selbst ein Gebet für andere sprechen.

Vertrauen, Verlässlichkeit, Verantwortungsbewusstsein. - Was ich mir wünsche, bringt mich nach diesem Wort Jesu an den Start: Tu`s, sagt er. Warte nicht. Überlege nicht zu lange. Frage nicht, ob es sich lohnt! Sinne nicht erst darüber nach, ob der andere es merken wird, wie toll du mit ihm umgehst. Und der Hintergedanke "Ich gebe, damit du mir gibst", bleibt völlig außen vor. Denn nach Apostelgeschichte 20,35 gilt: "Geben ist seliger als nehmen." Wenn mir Achtung und Verständnis, Geduld und Freundlichkeit wichtig sind, ist es ein guter Anfang, sie selbst zu üben.

"Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut ihnen auch." Was würde dieses Wort, von allen beherzigt und umgesetzt, auf dieser Welt verändern? Würde diese Welt immer lichter und heller werden, friedlicher und freundlicher? Ist gar das Paradies auf Erden zu erwarten? Die bisherige Geschichte dieser Welt weist in eine andere Richtung. Auch der Frömmste, wenn es ihn denn gibt, wird dieser Bitte Jesu keineswegs stets und in eigener Kraft entsprechen können. Trotzdem lohnt es sich, diesem Wort Jesu zu folgen. Was er uns rät, dient uns und fördert das Miteinander. Zu tun, was Jesus will, kann uns erst gelingen, wenn unser Herz mit seiner Liebe gefüllt wird. Wer von uns mit ihm lebt und zu ihm gehört, wird befähigt, diesem Wort zu folgen.

Author: Matthias Dreßler
Tag 05
27.02.2012
Mir fehlt etwas

Wenn uns die Zuversicht ausgeht
und wir keine Hoffnung mehr sehen,
dann fehlen uns in Wahrheit
auch Glaube und Liebe.

Wenn wir niemandem mehr glauben können
und uns zum Leben das Vertrauen fehlt,
dann ist das zugleich ein Anzeichen
für einen Mangel an Liebe und Hoffnung.

Denn wenn wir uns geliebt wissen,
dann können wir auch hoffen,
und wenn wir lieben,
dann sind wir voll Vertrauen.

"Nun aber bleiben
Glaube, Liebe und Hoffnung - diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
(1.Kor 13,13)

Aus: Hans-Joachim Eckstein, Himmlisch menschlich. Von der Stärke der Schwachheit, S. 29-30
Tag 06
28.02.2012
Gott dienen ist Freiheit

Was immer ihr tut, daran arbeitet von Herzen als für den Herrn und nicht für Menschen.
Kolosser 3,23


Wer kennt das nicht: Eine Arbeit, die einem zuwider ist. Ein Umfeld, das einem das Arbeiten verleidet. Wer hat da große Lust etwas zu tun oder sich gar zu engagieren? Solches kann man nicht nur in einem "abhängigen Beschäftigungsverhältnis", sondern auch bei der Hausarbeit oder sonstigen privaten Tätigkeiten erleben.

Das Wort von der "inneren Kündigung", das einen Zustand bezeichnet, in dem man sich lustlos und gequält in das Unvermeidliche fügt, weil man keine anderen Möglichkeiten sieht, trifft deshalb auf vieles zu.

Der Vers, den wir heute betrachten wollen, scheint da realitätsfern zu sein. Fordert er doch dazu auf von Herzen an einer Sache zu arbeiten. Infolge Frustration lustlos zu sein, davon scheint der Schreiber nichts zu wissen. Oder doch?

Der heutige Text steht in einem Abschnitt, wo Sklaven dazu aufgefordert werden ihren irdischen Herren gehorsam zu sein. Denen gesagt wird ihre Arbeit im Hinblick auf Gott zu tun und nicht nur das, sondern das auch noch von Herzen zu tun. Ist das nicht zu viel verlangt? Muss man sich als Sklave da nicht verhöhnt fühlen?

Wenn von Sklaven die Rede ist, wird gleich gefragt, wie das die Christen "zulassen" konnten. Hätten die Christen nicht dagegen protestieren und sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzen müssen?

Wer so argumentiert hat noch nicht verstanden, um was es im Christentum geht. Es geht hier um die Freiheit, die Christus schenkt, und der gegenüber auch das Sklavendasein als unwesentlich in den Hintergrund tritt.

So gibt es auch heute noch Christen, die lieber im Gefängnis bleiben, als um den Preis der Aufgabe ihres Glaubens, in die Freiheit entlassen zu werden. Die Freiheit die Christus schenkt ist ihnen mehr wert, als alle äußerliche Freiheit, die offenbar nicht das Entscheidende ist.

Wichtig ist allein zu Christus zu gehören, und deshalb waren in den damaligen Gemeinden Freie und Sklaven geschwisterlich vereint. Dem Christentum geht es nicht um Aufruhr und Revolution, sondern um die Veränderung der Herzenshaltung, die es auf Dauer unmöglich macht, Menschen als Sklaven zu halten.

Das gilt auch heute, wenn Menschen nur noch als Kostenfaktor gesehen und entsprechend ausgenommen werden. Da fragt man sich, worin der Unterschied zu früher besteht. Eigentlich hat sich da, gegenüber früheren Zeiten, nicht viel geändert.

Und ist es nicht so, dass viele die äußerlich frei sind, zu Sklaven von irgendwelchen Dingen werden? Auch von solcherart Sklaverei macht Christus frei.

Wer seine Arbeit so versteht, dass er sich von Gott in Dienst gestellt weiß um durch sein Tun die Kraft Gottes zu bezeugen und IHM damit die Ehre gibt, wird erfahren, wie zeitlos gültig das heutige Wort ist, und er kann fröhlich und gewiss seine Arbeit tun, die dann auch anderen zum Segen wird und ihn selbst froh macht.

Ein Beispiel hierfür ist Josef, der von seinen Brüdern zuerst als Sklave nach Ägypten verkauft wurde um am Ende zum Vizekönig von Ägypten zu werden.

Freiheit ist eben nicht gleich Freiheit. Die wahre und wirkliche Freiheit haben wir nur in der Bindung an Christus und sein Wort und das überall, und jederzeit. Gott dienen, das ist Freiheit!

Author: Jörgen Bauer
Tag 07
29.02.2012
Die offene Himmelstür


Petrus holte tief Luft: "Ich habe die Himmelsschlüssel verloren!" Gott sah ihn fragend an. "Und deswegen machst du dir solche Sorgen?" Petrus sah Gott ausgesprochen verblüfft an: "Ja, aber - ohne Schlüssel kann man hier im Himmel kein Tor und keine Tür öffnen oder abschließen!" - "Und was wäre daran so schlimm?" Petrus blickte überhaupt nicht mehr durch: "Aber, Gott, dann könnten alle jederzeit überall hin, wir hätten keine Kontrolle mehr ..." Petrus seufzte. Es war die alte Auseinandersetzung zwischen ihnen - die Liebe Gottes, gut und schön, aber irgendwie musste man doch auch Ordnung halten. Wo käme man denn sonst hin ...?

"In den Himmel!", antwortete Gott, der gelegentlich seine Fähigkeiten dazu einsetzte, die Gedanken seiner Gesprächspartner zu lesen. "Hier ist jeder willkommen, der kommen mag. Und eigentlich wäre es mir viel lieber, wenn ihr endlich diese blöden Kontrollen aufgeben und die Tore einfach weit öffnen würdet!"

"Aber", Petrus verhaspelte sich fast, "das geht doch nicht. Wenn hier jeder käme ..." - "Genau das will ich!", sagte Gott entschieden, "ich möchte, dass jeder, der kommen mag, auch kommen kann - und nicht erst an der Pforte klopfen muss, Taufschein oder Firmbestätigung abgeben oder gar erst das Glaubensbekenntnis auswendig herunterbeten muss."

Petrus schaute ihn sprachlos an. "Das war mir schon lange ein Dorn im Auge", fuhr Gott ernsthaft fort. "Ich schenke mich schließlich her - wieso maßt ihr euch an, darüber zu urteilen, wer dieses Geschenkes würdig ist und wer nicht? Wem ich mich schenke, entscheide immer noch ich. Auf eine Verwaltung, die mir diese Entscheidung freundlicherweise abnehmen will, verzichte ich dankend."

"Aber wir wollten doch nur ...", wagte Petrus einzuwerfen. "Natürlich wolltet ihr nur mein Bestes - ich weiß. Ihr wolltet mich schützen und hegen und pflegen, mir alles Mögliche ersparen. Manchmal komme ich mir dabei aber vor wie Meißner Porzellan, das zwar gut sichtbar, aber unberührbar in eine Glasvitrine gestellt wird, damit mir bloß nichts passiert. Mir passiert schon nichts, Gott geht nicht so schnell kaputt. Sorgt euch lieber darum, dass ihr nicht kaputtgeht!"

Einen Moment lang ging Petrus das Wort "Urlaub" durch den Kopf ...

Aus: Andrea Schwarz, Bunter Faden Leben. Mutmachtexte, hrsg. von Ulrich Sander, S. 118-120
Tag 08
01.03.2012
Maria


Maria, schön anzuschauen in den Kirchen, Königin des Himmels, Mutter Gottes, mit sich und dem Kind einig und versöhnt. Ihr Gesicht spiegelt Seligkeit. Wie viele Frauen bitten bei ihr um Heilung und Trost, weil sie ihr Leben zerrissen sehen und die Träume ihrer Jugend ausgeträumt sind.

Maria unterm Kreuz mit flehend gefalteten Händen, bleich und zu Tode erschrocken, weil die Gewalt der Mächtigen wie ein Schwert ihr Herz durchdringt. Gott lässt Jesus sterben und in Maria stirbt die Hoffnung, die sie im Magnificat besungen hat. Zu ihr beten Menschen, die alles verloren haben. Sie bitten, dass Gott hilft, den Prozess ihrer Zerstörung zu beenden, sei es durch eine schwere Krankheit oder durch die Gewalt von Menschen.

Ich sehe noch eine Maria. Sie sitzt mit Lukas, dem Evangelisten am Tisch. Er schreibt und sie erzählt: eine weise Frau. Sie ist alt geworden von einem langen Leben. Lukas findet bei ihr die rechte Ordnung der frohen Botschaft. Es ist nur eine Legende. Ich habe mir oft gewünscht, ganz still und aufmerksam in einer Ecke dabei zu sein und zu hören, wie sie vom verlorenen Sohn oder dem barmherzigen Samariter oder den Emmausjüngern erzählt.

Ich sehe sie als Mutter Jesu, die mitten im Leben schon einmal am Ende war, um den Heiland getrauert hat, wie sonst keine. Ich sehe sie mit ungezügelter Freude Ostern feiern, weil sie die einzige Mutter ist, deren Sohn auferweckt wurde und nicht nur vom Tode geheilt, wie es die Mutter in Nain erlebt hat. Sie ist die einzige Mutter, die über den Tod von Herzen und befreit lachen kann.

Ich sehe sie als unerschrockene mutige Frau, die die Apostel angetrieben hat, dass sie Freudenboten werden, unterwegs zu denen, die in den finsteren Tälern ihrer Verzweiflung hausen. Maria ist ohne Zweifel eine Himmelsfrau.

Aus: Armin Himmighofen, Frühschichten in der Fastenzeit. Modelle und Anregungen, S. 108-109
Tag 09
02.03.2012
Wie ein starker Baum

Wenn du dich nicht zu denen hältst,
die über Gott lästern
oder gemeine und dumme Witze machen,
sondern dich freust, daß du getauft bist
und Bescheid weißt über das,
was Gott Freude macht,
dann bist du wie ein schöner Baum,
der dicht am Wasser wächst,
seine Wurzeln tief in den Boden getrieben hat und herrlich blüht.

So ist das bei gemeinen Menschen nicht.
Deren Leben ist sinnlos wie fliegende Asche.
Ein schlechtes Leben
wird von Gott auch nicht anerkannt,
und wer böse ist, kann sich auch nicht
wohl fühlen bei Menschen,
die es gut meinen.
Gott begleitet die Guten,
aber das Leben der Bösen endet im Nebel.


(Psalm 1 in der Übertragung v. Peter Spangenberg)
Tag 10
03.03.2012
"Halt an, wo läufst Du hin?" (Angelus Silesius)


Samstag - für die meisten Menschen ein arbeitsfreier Tag. Zeit zum Innehalten. Einfach da sein und durchatmen. Still werden. Nachdenken über das, was war. Meinen Blick auf den Himmel richten.

Innehalten am Weg


Was hat Sie in dieser Woche bewegt? Welche Richtung haben Sie eingeschlagen? Welche Wege haben Sie gewählt oder sind Sie geführt worden? Ein Blick in Ihr Fastenzeit-Tagebuch hilft bei diesem Rückblick. Und wie könnte es weitergehen?

Mit Gott weitergehen


In Psalm 139 heißt es: "Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir, von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt, du bist vertraut mit all meinen Wegen." (Verse 2 und 3). Diesem Wissen Gottes um mich, Seinem liebenden und barmherzigen Blick darf ich mich anvertrauen, so wie mir ums Herz ist - mit eigenen Worten oder mit einem Gebet, in dem meine Gefühle und Erfahrungen aufgehoben sind.

Bewusst auf Ostern zugehen - für die Fastenzeit von Sr. Regina Kaltenegger sa
Tag 11
05.03.2012
"Jesus Christus: Alles, was ihr bittet im Gebet, wenn ihr glaubt, so werdet ihr's empfangen."
(Matthäus 21, 22)

Fester Boden

Gott,
Sei Du mir fester Boden
Sei Du mir Weg und Stock
Sei Du mir Fels
Sei Du mein Du
jetzt und alle Tage meines Lebens

Author: Anton Rotzetter
Tag 12
06.03.2012
Ostern entgegen


"Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück!" Mit diesen Worten werfe ich drei Schaufeln voll Erde ins Grab.
Es ist ein kalter Märztag heute. Hin und wieder bricht die Sonne durch den verhangenen Himmel. Nur eine kleine Trauergemeinde hat sich um das Grab versammelt. Es gibt nur noch wenige Angehörige und Freunde, die der 92-jährigen Verstorbenen die letzte Ehre erweisen können. Nach dem gemeinsamen "Vater Unser" spreche ich das Schlussgebet und erteile den Umstehenden den Segen. Dann spreche ich den Angehörigen mein Beileid aus und gehe zurück zur Sakristei. Erwin geht mit mir. So tut er es seit vielen Jahren. Erwin ist Totengräber. Eigentlich ist er ja schon längst im Ruhestand. Aber solange es gesundheitlich halbwegs geht, hilft er im Bestattungsunternehmen auch weiterhin aus wenn er gebraucht wird, sagt er.

"Hast du eine Ahnung, wie viele Menschen du auf ihrem letzten Weg begleitet hast?", frage ich Erwin. Er überlegt ein wenig. "Viele", sagt er dann, "sehr viele sind es wohl geworden in den fast fünfzig Jahren. Irgendwann hört man auf zu zählen." Erwin hat Recht. Mir geht es ähnlich. Ich könnte die Frage auch nicht beantworten.

Meine Gedanken gehen weiter. "Weißt du, Erwin", sage ich, "manchmal denke ich: Irgendwann sind wir es selbst, denen man das letzte Geleit gibt." - "Ja", meint Erwin, "irgendwann sind wir es selbst." Und nach einer kurzen Pause fährt er schmunzelnd fort: "Aber auch das werden wir schließlich überleben!"

Noch während ich überlege, wie ich auf diesen vermeintlichen Scherz reagieren soll, wird mir bewusst: Alles, was ich je bei Beerdigungen als Priester gesagt habe, alles, was ich zutiefst im Inneren glaube, alles, worauf die Christinnen und Christen ihre ganze Hoffnung setzen, hat der Erwin jetzt in einem einzigen Satz zusammengefasst. Ich bleibe stehen und schaue Erwin in die Augen: "Ja, du hast recht, Erwin - das werden wir auch noch überleben ..."

Langsam gehen wir weiter in Richtung Sakristei. Es ist immer noch kalt. Trotzdem bricht schon immer öfter die Sonne durch. Wir gehen Ostern entgegen.

Originalbeitrag von Pfarrer Franz Zeiger, Linz
Tag 13
07.03.2012
Zielführend


Nicht um zu verlieren, lernen wir loszulassen, sondern um Neues zu gewinnen und für uns Wesentliches zu ergreifen.

Denn jeder Neubeginn beinhaltet zugleich ein Beenden des Alten; und das Erwachen entlarvt den vorhergehenden Zustand zwangsläufig als Schlaf.

Der Abschied ist nicht das Ziel einer Reise, aber sehr wohl deren Voraussetzung; und wer ankommen will, der sollte seine Angst vor der Trennung überwinden.

Wie kann der finden, der die Suche verweigert, und wie ans Ziel kommen, der den Aufbruch fürchtet?

Aus: Hans-Joachim Eckstein, Himmlisch menschlich. Von der Stärke der Schwachheit, S. 22-23
Tag 14
08.03.2012
Irrtümer


Wir halten, was nicht hält, und gehen unter im Sumpf der falschen Sicherheiten.
Wir zählen, was nicht zählt, und verlieren alle Werte und Würde.
Wir klammern uns an die Erde, während Gott den Himmel weit für uns geöffnet hat.
Wir verachten das Brot des Lebens, während uns der Hunger ins Gras beißen lässt.
Wir trauen dem frischen Lebenswasser nicht, während der Durst nach Liebe uns zu den abgestandenen Tümpeln der Ideologien treibt.
Wir trinken nicht den Wein der Freude, wir amüsieren uns lieber zu Tode.
Wir nehmen das Opfer Jesu nicht an, wir opfern unser Leben aber den Göttern von Ansehen und Wohlstand.
Wir lassen uns nicht erlösen und bleiben lieber Sklaven unserer eigenen Süchte.
Der Lebendige ist so gut zu uns, und wir spielen dem Leben so übel mit.
Gott hat alles für uns bereit, aber wir tun alles, um verloren zu gehen.
Gott hat unser Leben teuer erkauft, und wir nehmen es ihm weg und leben aus eigener Kraft.

Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Römer 9,32

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 15
09.03.2012
Die Suche nach der Wahrheit


Eine orientalische Geschichte erzählt von drei weisen Männern, die miteinander besprachen, was sie den Menschen auf ihren Lebensweg Gutes mitgeben könnten. Und sie wurden eins darüber, dass sie den Menschen am besten die Wahrheit geben sollten. Aber die Menschen müssten die Wahrheit selbst suchen, damit sie auch als besonders wertvoll erkannt würde.

"Wo sollen wir die Wahrheit verbergen?", fragten sich die drei Weisen. Der Erste meinte, in einem Gletscher auf dem höchsten Berg wäre die Wahrheit doch gut versteckt. Der Zweite meinte, das wäre zu leicht und schlug vor, die Wahrheit auf dem Grund des tiefsten Meeres in einer Muschel zu verbergen. Der Dritte aber sagte, das wäre auch noch zu leicht und riet, die Wahrheit im Menschen selbst zu verstecken. Dort werde er sie nur sehr schwer finden.

Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen!
Johannes 8,31f

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 16
10.03.2012
Weg - wohin?


Der Weg geht weiter - aber wohin führt er?
Auf dem Weg gibt es Gabelungen, Kreuzungen, Wege, die einander treffen und an denen ich mich gemäß meinem Ziel zu entscheiden habe.

Sich für den rechten Weg entscheiden heißt, das Ziel im Auge behalten, nicht nach raschen Erfolgen oder leichten Entscheidungen greifen, nicht der Mittelmäßigkeit und Kompromissen zustimmen, die sich anbieten. Im Leben des Glaubens hat der Christ seinen Orientierungspunkt an Jesus Christus, der von sich sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6)

Sr. Emmanuela Hartmann
Tag 17
12.03.2012
Die bessere Antwort


Die Eltern eines von der israelitischen Armee getöteten Palästinenserjungen haben der Transplantation seiner Organe an kranke Israelis zugestimmt. Zwei zwölfjährigen jüdischen Kindern wurden das Herz, die Leber, eine Lunge und eine Niere des neunjährigen Ali Mohammed Jawarish übertragen.

Was war dem vorausgegangen? Der kleine Ali war in Bethlehem von einem Gummigeschoss israelischer Soldaten getroffen worden. Er wurde schwer verletzt ins Hadassah-Krankenhaus in Westjerusalem eingeliefert, doch dort verweigerte man seine Aufnahme. Daraufhin wurde Ali zu einem Krankenhaus in Ostjerusalem transportiert. Seine Odyssee war damit aber noch nicht zu Ende, denn er wurde weiter in ein Krankenhaus nach Ramallah im Westjordanland gebracht. Weil man ihm dort nicht helfen konnte, kam er schließlich wieder zurück in die Hadassah-Klinik, die ihn diesmal aufnahm; zu spät. Trotz alledem entschieden sich die Eltern nach seinem Tod für die Transplantation zur Rettung jüdischer Kinder. (Aus der Süddeutschen Zeitung vom März 1999)

Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern jagt allezeit dem Guten nach untereinander und gegen jedermann!
1.Thessalonicher 5,15

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 18
13.03.2012
Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Psalm 27,1

Was prägt Ihr Leben zurzeit? Angst? Befürchtungen? Dann ist es höchste Zeit, dass Sie sich einen starken Beistand suchen. Wer Angst hat, der braucht Beistand. Einen, der mitgeht. Einen, der schützt. Einen, der hilft. Einen, der auch wirklich Macht und Einfluss hat. Sie kennen niemand, auf den das zutrifft? Dann habe ich einen Tipp für Sie: Wenden Sie sich doch mit Ihrer Angst an Jesus Christus. Den konnte der Tod nicht festhalten. Der konnte sogar Stürmen Befehle erteilen. Und er hatte Macht über alle Krankheiten. Er hat am Kreuz unsägliche Schmerzen ertragen, für Sie und für mich, um unsere Sünden aus der Welt zu schaffen. Sagen Sie doch einmal selbst - ist Jesus Christus mächtig genug für Ihre Bedürfnisse? Dann bitten Sie ihn doch ab jetzt, ab heute um seinen Beistand. Bringen Sie Ihre Angst betend zu ihm. Jeden Tag. Vertrauen Sie sich ihm an, mit Haut und Haaren. Mit Hab und Gut. Mit allem was ihr Leben ausmacht.

Damit es heller werden kann in ihrem Leben. Damit die Angst weniger werden kann und damit der Mut wächst. Der große israelische Monarch David kannte diese Wahrheit. In Psalm 27 stellt David gleich zu Beginn fest: Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Machen Sie Jesus zu Ihrem Anwalt. Holen Sie sich Mut und Zuversicht und Beistand bei dem, ohne den kein Mensch am Leben wäre. Wer sich an Jesus wendet, kommt mit Gott in Berührung. Mit ihm werden Sie schaffen, was Sie ohne ihn nie geschafft hätten. Probieren Sie's aus. Es funktioniert.

Author: Rolf-Dieter Wiedenmann
Tag 19
14.03.2012
GOTT schenke dir MUT

Mut zu sagen,
was du wirklich denkst.

Mut zu entscheiden,
was für dich wichtig ist.

Mut zu leben,
wie es dir entspricht.

Mut ja zu sagen,
zu dem, was für dich wichtig ist.

Mut nein zu sagen,
wenn du Abwehr spürst.

Mut dich auf Nähe einzulassen
Und doch Freiraum zu beanspruchen.

Mut dich in Beziehungen ehrlich einzubringen,
ohne deine Eigenständigkeit aufzugeben.

(nach F. Wolf, Lass deinem Mut Flügel wachsen, München [Verlag Ars Edition] 1999)
Tag 20
15.03.2012
Besser hinsehen


Menschen reisen durch die ganze Welt. Sie tauchen in Malaysia, baden in der Karibik, surfen vor Hawaii. Sie staunen über die sieben Weltwunder und besuchen die Kulturhauptstädte Europas. Sie bewundern die Gipfel der Berge und die ungeheuren Tiefen der Meere. Sie feiern Karneval in Rio und lernen in Australien, wie man mit leerem Beutel große Sprünge macht. Sie sind von Löwensafari und Kameltour in Afrika begeistert. Sie bestaunen die Länge der Ströme, die Weite der Ozeane, die Tiefe des Kosmos - und leben achtlos aneinander vorbei!

Ein Junge sitzt stundenlang am Fenster seines Zimmers und schaut sehnsuchtsvoll hinaus. "Wovon träumst du, was wünschst du dir?", fragt der Vater. "Ich habe mir nur sehnlichst gewünscht, dass mich mal jemand bemerkt!"

Und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.
Hebräer 10,24

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 21
16.03.2012
Du bist bei mir
Trostgedicht


Du bist bei mir, in der Einsamkeit der Nacht,
im Morgenrot, wenn der Tag erwacht.

Du bist bei mir, wenn das Weinen mich bedrängt,
wenn ein Wort mich tief gekränkt.

Du bist bei mir, wenn die Sehnsucht mich zerfrisst,
wenn Dein Kind so ferne von Dir ist.

Du bist bei mir, in dem Grauen meiner Not,
wenn mein Leben läuft aus Deinem Lot.

Du bist bei mir, in dem Chaos dieser Welt,
in der Traurigkeit, die mich befällt.

Du bist bei mir, wie Dein Wort es mir verspricht,
in Deiner Treue, die niemals zerbricht.

Du bleibst bei mir, und verlässt mich nicht,
aus Finsternis da machst Du Licht.

Du bleibst bei mir, und veränderst mich,
machst alles neu, mein Gott ich liebe Dich.

Autor: Manfred Reich, 2005
Tag 22
17.03.2012
Freude von Gott


"Bei Gott wohnt die Freude, und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib des Glaubenden. Wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen.

Es gibt eine Freude, die von Not, Schmerz und Angst des Herzens nichts weiß. Sie hat keinen Bestand, sie kann nur für Augenblicke betäuben. Die Freude Gottes ist durch die Armut der Krippe und die Not des Kreuzes hindurch gegangen. Darum ist sie unüberwindlich und unwiderleglich. Sie leugnet nicht die Not, wo sie da ist, aber sie findet in ihr, gerade in ihr Gott. Sie bestreitet nicht die ernste Sünde, aber sie findet gerade so die Vergebung. Sie sieht dem Tod ins Auge, aber sie findet gerade in ihm das Leben.

Um diese Freude, die Jesus schenkt, geht es. Sie allein ist glaubwürdig, sie allein hilft und heilt." (Dietrich Bonhoeffer)

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 23
19.03.2012
Im Himmel daheim

Wo die Welt den Himmel berührt,
fallen Segentropfen nieder.
Wo dein Wort auf Herzensgrund fällt,
gehen Liebessaaten auf.
Offnen Herzen - zu dir erhoben -
schenkst du ein das Gute von oben,
füllst sie mit dem Heil'gen Geist auf.

Wo der Weg durch Dunkelheit führt,
leuchtet uns der Stern der Liebe.
Wo dein Licht die Herzen erhellt,
fliegen Hoffnungsfunken weit.
Auf den schweren und krummen Wegen
leuchtet uns dein Antlitz entgegen,
strahlt dein Geist in unsere Zeit.

Wo der Himmel Menschen bewegt,
schlagen Herzen füreinander.
Wo dein Geist im Leben pulsiert,
haucht er Glaubensatem ein.
Deine Nähe gibt uns Vertrauen,
du lässt uns erlöster ausschauen,
gibst der Sehnsucht bei dir ein Heim.

Im Himmel, im Himmel daheim,
auf Erden, auf Erden zuhaus'.
So wandern wir durch unsere Welt
bis wir bei dir sind: bei dir daheim.

Author: Klaus Glas
Tag 24
20.03.2012
Gottes Wort hat Power


Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und läßt wachsen, daß sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
Jesaja 55 Verse 11 und 12

Die obigen Verse sind der Leitspruch des Internationalen Gideonbundes. Manch einem sind vielleicht schon die dreisprachigen Hoteltestamente aufgefallen, die in vielen Hotelzimmern vorzufinden sind und die meist etwas versteckt in den Nachtischschubladen liegen.

Und man sollte es nicht glauben: Die Menschen lesen in den Testamenten und für manch einen war das der Anfang zu einem neuen Leben. Darüber liegen dem Gideonbund zahlreiche Berichte von dankbaren Lesern vor. Denn das Wort Gottes wirkt auch ganz ohne unser Zutun. Etwas was immer wieder erstaunt und oft kaum zu glauben ist, obwohl es eigentlich nicht verwundern sollte. Vor allem mich, der auch ich auf diese Weise zum Glauben kam.

Ich bin Mitglied im Internationalen Gideonbund, und da war mir immer etwas unwohl, wenn es galt Hotels aufzusuchen, um dort unsere Testamente für die Hotelzimmer anzubieten. Oft wurde man so behandelt, als wenn man saures Bier anbieten wollte, wobei man sich wie ein Schuhabtreter fühlte.

Das änderte sich, als kurz hintereinander drei große, renommierte Hotels, in die ich mich gar nicht getraut hätte, bei mir anriefen um dringend nach Testamenten für ihre Hotelzimmer zu verlangen.

Ich weiß bis heute nicht, warum die gerade bei mir angerufen haben - da ich kein offizieller Ansprechpartner des Gideonbundes bin und so auch nicht im Telefonbuch stehe - aber ich sah darin einen Fingerzeit Gottes, und seitdem habe ich keine Probleme mehr die beste Botschaft, die die Welt kennt, anzubieten. Denn eigentlich müssen die potentiellen Empfänger froh und dankbar sein, dass man überhaupt zu ihnen kommt.

Testamente und Bibeln werden aber nicht nur den Hotels, sondern auch in Schulen, Hochschulen, Universitäten, bei der Bundeswehr, der Polizei, auf Passagierschiffen und auch den Gefangenen in Gefängnissen angeboten. Und Gottes Wort bleibt auch hier nicht ohne Wirkung.

Der Gideonbund ist weltweit tätig und hat etwas 200.000 Mitglieder. Diese konnten allein im letzten Geschäftsjahr, weltweit über 77 (in Worten: siebenundsiebzig) Millionen Bibeln und Neue Testamente, für die Empfänger kostenlos und das immer mit persönlichen Zeugnissen verbunden, weitergeben.

In anderen Teilen der Welt gehen Bibeln und Neue Testament weg, wie die warmen Semmeln. Nicht überall ist man in Glaubensdingen so hinterwäldlerisch wie hierzulande. Gott ist am Wirken, wenn auch verborgen und anders als sein Gegenspieler, der als Fürst dieser Welt, nicht zu übersehen ist.

Das zur Ermutigung. Wir brauchen uns für das Evangelium nicht zu schämen, sondern können, dürfen und sollen unseren Glauben frei bekennen.

Dabei dürfen wir erleben, dass sich das Wort aus Jesaja 55 nach wie vor bestätigt.

Author: Jörgen Bauer
Tag 25
21.03.2012
Mein Herr und mein Gott

Mein Herr und mein Gott,
nimm alles von mir,
was mich hindert zu Dir.

Mein Herr und mein Gott,
gib alles mir,
was mich fördert zu Dir.

Mein Herr und mein Gott,
nimm mich mir
und gib mich ganz zu eigen Dir.

(Nikolaus von der Flüe)
Tag 26
22.03.2012
Zu sich selber stehen


In der übersteigerten Sehnsucht, von anderen akzeptiert, wertgeschätzt und angesehen zu sein, werden wir selbst unser schlimmster Feind. Ständig vergleichen wir uns in Ansehen und Anziehung mit anderen Menschen. Wir beneiden sie um ihre Intelligenz und Schönheit, ihren Reichtum und ihren Erfolg. Ganz unbewusst kritisieren und verachten wir uns dabei selber, machen uns klein und fühlen uns mies. Um das auszugleichen, beginnen wir ein übles Rollenspiel. Wir schlüpfen in fremde Rollen, setzen interessante Masken auf und erwerben uns Statussymbole, die in der Gesellschaft gelten. Wir täuschen vor, was wir nicht sind, und täuschen uns darin, wer andere sind. Niemand soll unsere Ecken und Kanten spüren, keiner unsere Fehler und Schwächen durchschauen, weil wir andere glatt, stark und erfolgreich wähnen. Niemand soll erfahren, wie einsam, ungeborgen, fremd, ängstlich und schwach wir sind. Wir haben Angst, dass andere uns herabsetzen und in unseren Wunden lustvoll herumkratzen und sich an unserer Schwäche weiden. Darum verbergen wir unser wirkliches Selbst aus Angst vor Verletzung und Verachtung.

Und was wir oft nicht bedenken, ist, dass es den anderen Menschen ähnlich ergeht. So entsteht eine Gesellschaft von verkrampften, gequälten Schauspielern, in der jeder seine eigene Identität verraten hat. Zwischen Überforderung und Untererfüllung geraten wir ins Schleudern, verleugnen uns selbst auf eine völlig falsche Weise, schämen uns unserer selbst und unserer Eigenart.

Es wird höchste Zeit, dass wir uns von Gottes unbedingter Liebe her als einzigartig und angenommen erkennen, unsere ureigene Identität leben, mit unserem Alter und Geschlecht, Charakter und Beruf, mit unseren Gaben und Grenzen, unserer Wohn- und Lebensart versöhnen. Versuchen wir nicht, wie andere oder anders zu sein, stehen wir zu uns selbst und vergleichen wir uns nicht mit anderen, weil jeder Mensch vor Gott unvergleichlich ist.

Weil du in meinen Augen so wertgeachtet und auch herrlich bist, habe ich dich lieb.
Jesaja 43,4

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 27
23.03.2012
mach dein herz gesund

schau einmal im spiegel auf dein eigenes gesicht.
dahinter wohnst du.

dein gesicht ist spiegel deines inneren.
verträgt dein gesicht kein lächeln mehr,
dann ist dahinter etwas faul.
dein herz ist krank.

ein kaltes gesicht kommt aus einem kalten herzen.

menschen mit sauren gesichtern versauern das leben.

mach dein herz gesund.
bring aus deinem herzen ein lächeln hervor,
auf der straße, am schalter, im büro,
bei der arbeit, zu hause,
einfach weil du es schön findest,
einfach so.

mehr als mit dem verstand denkst du mit dem herzen.
du siehst die menschen und die dinge mit deinem herzen.

alles siehst du mit dem herzen.
was dein herz mag,
dafür wirst du dich einsetzen
mit ganzem kopf und aller kraft.

ideen, weltanschauung, politik
- dein herz wählt, wofür du kämpfst.

ein einziges wort,
wenn es nur ins herz dringt -
dann wird das herz verwandelt.

das alles kann ein wort werden:
eine geburt,
ein stück brot für einen neuen anfang,
ein stern, der vom himmel fällt.

jeder, der ein hindernis wegräumt,
und mag es noch so klein sein,
auf dass menschen weitergehen
und weiterleben können,
tut unendlich mehr als einer,
der sich am hindernis aufstellt
und darüber lostrompetet,
dass es da ist,
dass es nicht da sein sollte
und dass es endlich weggeräumt werden müsste.

aber er selbst tut nichts -
und gibt anderen die schuld,
dass das hindernis
immer noch daliegt!

entnommen aus: Phil Bosmans: Worte zum Menschsein
Tag 28
24.03.2012

Wilhelm Busch erzählt von einer Hochzeitsfeier, die er als Kind miterlebte. Alles war schön und aufregend, nur die vielen Reden bei Tisch waren für die Kinder mehr als langweilig.

Doch eine Rede ist ihm für immer im Gedächtnis geblieben: "Da fing einer der Redner an: Es gibt eine Sage, nach der im Himmel zwei Stühle stehen für Eheleute, die es nie bereut haben, dass sie einst geheiratet haben. Und diese Stühle - er machte eine lange Pause - sind bis heute leer!

Einige lachten, aber da geschah es: Mein Vater rief quer durch den ganzen Festsaal hinüber zu meiner Mutter: Mütterchen, die Stühle kriegen wir! Es war so viel Herzlichkeit in diesem Ausruf, dass alle mitlachten und meiner Mutter zuwinkten.

Mir aber wurde wohl ums Herz und ich wusste, dass es für Kinder kein größeres Glück gibt, als in einem Haus aufzuwachsen, wo die gegenseitige Liebe der Eltern ein warmes Nest bereitet."

Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben.
Epheser 5,25

Aus Axel Kühner: Aus gutem Grund
Tag 29
26.03.2012
Für alles Gute

Für alles Gute an diesem Tag
danke ich dir, guter Gott:
für das,
was ich zum Leben habe,
was mir heute gelungen ist,
was mir heute gutgetan hat;
auch das Ungute dieses Tages
kann ich dir lassen, heilender Gott:
das Unfertige und Misslungene,
das Verletzende und Verfehlte,
das Unbefriedigende und Unverarbeitete.
Was mich bedrängt,
kann ich in deine Hand geben:
meine Ängste, meine Pläne,
meinen Willen, mein Leben.
Dir überlasse ich mich.
Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir,
über allem Geschehen dieses Tages.
Darum wandele in Segen meinen Tag.

Author: Otto Haußecker
Tag 30
27.03.2012
Christus spricht: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Matthäus 28,20


Das Wort zum heutigen Tag tut einfach nur gut. Es ist das Versprechen des auferstandenen Christus an seine Jünger: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!" (Mt,28.20). Wenn das stimmt, werde ich nie ganz allein sein. Auch wenn das Handy nicht mehr funktionieren und das Internet zusammenbrechen sollte, selbst wenn der Kontakt zu allen mir wichtigen Menschen abbrechen sollte, Jesus Christus wird mich nicht vergessen, er wird immer noch bei mir sein. Vielleicht fühle ich mich manchmal von Gott und der Welt verlassen. Aber das täuscht, ich bin es nicht. Christus ist und bleibt da. Es gibt keinen Ort, an dem er mich nicht finden könnte. So bekennt es auch schon der Beter von Psalm 139: "Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch. Ich kann sie nicht begreifen." (Psalm 139,5).

Mit dem, was Jesus seinen Jüngern beim Abschied verspricht, bestätigt er eine Garantie, die im Namen Gottes verborgen ist. Erinnern wir uns an Mose, der das Volk Israel aus Ägypten heraus führte. Ihm stellte sich Gott am brennenden Dornbusch zum ersten Mal mit seinem Namen vor. In der Bibel sind Namen bekanntlich alles andere als Schall und Rauch. Eltern überlegten sich damals genau, wie ihr Kind heißen sollte. Denn mit dem Namen verbindet sich eine Botschaft, ein Programm. Darum gab Gott Abram den neuen Namen Abraham - mit der Bedeutung ,Vater der Vielen'. Und der hinterlistige Jakob wurde dank Gott zu Israel, zu einem Gotteskämpfer.

In der Begegnung mit Mose gab Gott sich also selbst einen Namen. Welches Programm verbindet sich damit? Nennt er sich: der Erhabene? Oder: der Gute? Oder: der Unerforschliche? Ist er der Schönste, Größte, Klügste und Beste? Nichts von alledem, obwohl das alles zu Gott passen würde.

Der Name, den Gott sich selber gibt und mit dem er von uns Menschen gerufen werden will, heißt Jahwe. Wörtlich übersetzt heißt das etwa: "Ich bin, der ich bin" oder "Ich werde sein, der ich sein werde." Das mag in unseren Ohren zunächst wie ein Rätselspruch klingen. Das liegt daran, dass wir in unserer Kultur unter dem 'Sein' etwas Absolutes verstehen und dann gerne beginnen, über das 'Sein an sich' zu philosophieren. In der Kultur der Bibel hat 'Sein' aber eine viel konkretere und aktuellere Bedeutung. 'Sein' heißt dort 'da sein'. Jahwe heißt also: "Ich bin da" Noch konkreter: "Ich bin für dich da und ich werde für dich da sein. Das ist mein Name. Das ist mein Wesen."

Dies ist Gottes Botschaft an Mose beim brennenden Dornbusch - und dies ist genauso seine Botschaft an uns heute: "Dein Leben mag einem ausgedörrten Dornbusch gleichen, aber ich bin da. Vielleicht bist du von dir selbst nicht überzeugt. Aber ich, der lebendige Gott, rufe dich und berufe dich. Ich will in dir brennen. Ich will durch dich den Menschen Licht und Wärme bringen. Bleib nur ganz offen für mich und stell dich mir zur Verfügung . gerade so wie du bist. Wer auch immer du bist, was auch immer deine Geschichte ist, denke daran: Jeder stachlige Dornbusch ist zu gebrauchen, wenn er sich mir zur Verfügung stellt. Denn ich bin da. Ich gehe mit dir. Ich bin JHWH. Ich bin für dich da!"

Dieses Versprechen erneuert Jesus beim so genannten Abschied von seinen Jüngern, der ja, genau genommen, gar kein Abschied ist. Die Qualität eine Gegenwart verändert sich zwar. Aber noch immer, ja jetzt erst recht gilt in einem tieferen und umfassenden Sinn: "Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!"

Author: Pfarrer Daniel Eschbach
Tag 31
28.03.2012
Zeit heilt alle Wunden

Still stehe ich an meinem Fenster
träume mich fort ins ferne Land,
wo ich vor endlos vielen Jahren
den kleinen Engel lächelnd fand.

Der mir ein helles Lichtchen reichte
mir stille nahm das große Leid,
und flüsternd - leise - sanft erzählte
das alle Zeit die Wunden heilt.

Doch was ist mit den tiefen Narben
die jeder Schmerz mir hat gebracht,
ganz oft kann ich sie brennen fühlen
besonders in der kalten Nacht.

Da höre ich die Stimme wispern
die Narben wird man immer sehen,
sie werden langsam sacht verblassen
doch niemals gänzlich von Dir gehen.

Ich spüre wohlig zarte Wärme
als mich berührt des Engels Hand,
den ich an diesem dunklen Tage
mit einem Lächeln wieder fand.

Verfasser unbekannt
Tag 32
29.03.2012
Wie es richtig geht


Die bekannte Zeile aus dem Nachtgebet "Hab ich Unrecht heut getan, sieh es, lieber Gott, nicht an" verdrehte einmal ein kleiner Junge gewollt oder ungewollt: "Hab ich Unrecht heut getan, geht's dich, lieber Gott, nichts an!" So denken viele Menschen. Wen gehen meine kleinen oder großen Verfehlungen etwas an? Vor Menschen und vor Gott verbergen wir unsere Schwächen und Sünden. Aus den Augen - aus dem Sinn. Was kümmern mich meine Fehler von gestern? Allzu leicht halten wir das Unrecht unseres Lebens unter dem Mäntelchen des Schweigens verdeckt. Das kann man doch einfach gut sein lassen. Alle machen Fehler und keiner ist vollkommen. Was soll das Unrechtsbewusstsein? Es hindert und belastet nur! - Aber verdrängte Schuld, verborgenes Unrecht und verschwiegene Fehler melden sich. Sie vergiften unsere Seele und machen uns im Innern unwahrhaftig und krank. Wir brauchen die Sünde unseres Lebens nicht zu verdrängen, aber auch nicht zu dramatisieren. Wir können sie einfach bekennen, ans Licht bringen, vor Gott aussprechen und alles wird vergeben und wirklich verarbeitet. Sünde und Unrecht gut sein lassen kann man nur in Gottes Vergebung. Aber dort ist es dann auch gut.

Darum könnten wir abends nicht nur als Kinder beten:
"Müde bin ich, geh zur Ruh. Schließe meine Augen zu. Vater, lass die Augen dein über meinem Bette sein.
Hab ich Unrecht heut getan, sieh es, lieber Gott, nicht an. Deine Gnad' und Christi Blut machen allen Schaden gut!
Alle, die mir sind verwandt, Gott, lass ruhn in deiner Hand. Alle Menschen, groß und klein, sollen dir befohlen sein!
Kranken Herzen sende Ruh, nasse Augen schließe zu. Lass in deiner Engel Wacht sanft uns ruhn in dieser Nacht!" (Luise Hensel)

Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünde nach deiner großen Barmherzigkeit!
Psalm 51,3

Aus Axel Kühner: Zuversicht für jeden Tag
Tag 33
30.03.2012
Lieber Herr

Herr, ich möchte Dir gerne danken.
Danken für alles Gute in meinem Leben.
Danken für allen Segen in meinem Leben.
Herr, ich möchte Dich gerne fragen.
Fragen bezüglich meiner Zukunft.
Ich weiß, Du hast alles gut geplant.

Herr, ich möchte Dich loben.
Loben für jeden einzelnen Atemzug.
Loben für alles und jeden.

Herr, ich möchte für Dich singen.
Dir von ganzem Herzen singen.
Singen zu Dir von ganzer Seele.

Herr, ich möchte für Dich ein Gedicht schreiben.
- Ein Liebesgedicht. -
Ein Gedicht von DEINER LIEBE.

Herr, ich möchte Dir vertrauen.
Dir vertrauen von ganzem Herzen und ganzer Seele.
Dir ganz und gar vertrauen.

IN LIEBE UND DANKBARKEIT,

Deine Tochter Katharina Christine
Tag 34
31.03.2012
Wenn Liebe gibt, was sie hat.

So viele sind hungrig.
Fünf Brote, zwei Fische
reichen nicht aus.
Doch sind sie ein Anfang,
ein Anstoß zu teilen,
bis alle Hungrigen satt sind.

So viele sind traurig.
Ein Lächeln, ein paar gute Worte
reichen nicht aus.
Doch sind sie ein Anfang,
ein Anstoß zu teilen,
bis alle Traurigen froh sind.

So viele sind einsam.
Eine Umarmung, ein kurzer Besuch
reichen nicht aus.
Doch sind sie ein Anfang,
ein Anstoß zu teilen,
bis alle Einsamen nicht mehr allein sind.

So viel Kummer und Not in der Welt.
Was wir haben an gutem Willen und Kraft,
scheint nicht zu reichen.
Herr, gib uns den Anstoß.
Laß uns das Wunder der Liebe erproben,
die gibt, was sie hat,
und sich im Teilen vermehrt.

Author: Gisela Baltes
Tag 35
02.04.2012
Das wirkliche Wunder


Alle Menschen erwarten vom Leben das Wunderbare: die große Liebe, bleibenden Erfolg, höchste Qualität und die tiefste Erfüllung. Darüber hinaus ersehnen viele noch übernatürliche Erfahrungen, übersinnliche Erscheinungen und besondere Offenbarungen. Menschen suchen nach dem Mysterium, dem Geheimnis des Lebens.

In Wahrheit sind wir selbst in unserem von Gott gestifteten Leben das wirkliche Wunder. Wir Menschen sind in unserem Lebendigsein und Bewusstsein das einzigartige Mysterium. Der menschliche Organismus und das menschliche Bewusstsein sind die Summe der Erfahrung, Weisheit und schöpferischen Intelligenz Gottes.

Gott gab uns fünf Sinne, um das Leben wahrzunehmen; Lebensraum, Lebenszeit, Lebensgefährten, Lebensfreude, Lebenskraft, Lebenssinn und Lebensziel. Gott schuf zwei Geschlechter und schenkte in der Zuordnung von Frau und Mann das Mysterium der Liebe. Und Gott gab dem Menschen ein Gehirn, das wunderbarste und vielfältigste Stück Leben im ganzen Kosmos. Hundert Milliarden Nervenzellen in unserem Gehirn können viele Male mehr Verbindungen knüpfen, als es jeder Mensch auf dieser Erde mit jedem anderen auf der Erde könnte. Die mögliche Zahl der Schaltungen in unserem Gehirn soll die Zahl der Atome des gesamten Universums übersteigen.

Was die Weisen aller Zeiten schon wussten, bestätigt nun auch die Wissenschaft: Der Mensch ist ein wunderbarer Mikrokosmos in einem unfassbar großen Makrokosmos. Wir sind das Wunder Gottes, das Wunder des Lebens in einer wunderbaren Welt Gottes.

Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Psalm 139,14

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 36
03.04.2012

Es wachse in dir der Mut.
dich einzulassen
auf dieses Leben
mit all seinen Widersprüchen,
mit all seiner Unvollkommenheit,
daß du beides vermagst:
kämpfen und geschehen lassen
ausharren und aufbrechen,
nehmen und entbehren.

Es wachse in dir der Mut,
dich liebevoll wahrzunehmen,
dich einzulassen
auf andere Menschen
und ihnen teilzugeben
an dem, was du bist und hast.

Sei gesegnet, du,
und mit dir die Menschen,
die zu dir gehören,
daß ihr
inmitten dieser unbegreiflichen Welt
den Reichtum des Lebens erfahrt.

Author: Antje Sabine Naegeli
Tag 37
04.04.2012
Es wird Zeit,
mich vom Geheimnis Gottes neu und tief beatmen und berühren zu lassen.

Es ist Zeit,
in all meiner Zeitnot mich in der Tugend zu üben, die Zeit zu ehren als Gabe Gottes.

Es wird Zeit,
neu zu bedenken, womit ich meine Zeit verbringe, womit ich sie fülle, mit wem ich sie teile, wozu ich sie nütze.

Es ist Zeit,
mir Zeit zu nehmen für Gott, meinen Nächsten und mich selbst.

Author: Paul Weismantel
Tag 38
05.04.2012

Herr, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens,
Dass ich Liebe bringe, wo man sich hasst,
Dass ich Versöhnung bringe, wo man sich kränkt,
Dass ich Einigkeit bringe, wo Zwietracht ist,
Dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel quält,
Dass ich die Hoffnung bringe, wo Verzweiflung droht,
Dass ich die Freude bringe, wo Traurigkeit ist,
Dass ich das Licht bringe, wo Finsternis waltet.

O Meister, hilf mir, dass ich nicht danach verlange
Getröstet zu werden, sondern zu trösten,
Verstanden zu werden, sondern zu verstehen,
Geliebt zu werden, sondern zu lieben.

Denn: Wer gibt, der empfängt, wer verzeiht, dem wird verziehen,
Wer stirbt, der wird zum ewigen Leben geboren. Amen

Franziskus von Assisi
Tag 39
06.04.2012
Das Kreuz des Jesus Christus

Das Kreuz des Jesus Christus
durchkreuzt was ist
und macht alles neu

Was keiner wagt, das sollt ihr wagen
was keiner sagt, das sagt heraus
was keiner denkt, das wagt zu denken
was keiner anfängt, das führt aus

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr's sagen
wenn keiner nein sagt, sagt doch nein
wenn alle zweifeln, wagt zu glauben
wenn alle mittun, steht allein

Wo alle loben, habt Bedenken
wo alle spotten, spottet nicht
wo alle geizen, wagt zu schenken
wo alles dunkel ist, macht Licht

Das Kreuz des Jesus Christus
durchkreuzt was ist
und macht alles neu

Aus: Lothar Zenetti, Auf Seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht, S. 125
Tag 40
07.04.2012
Alles hat seine Zeit


Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist.
(Prediger 3,1 - Neues Leben. Die Bibel)

Der Sekundenzeiger springt. Die Uhr tickt und die Zeit läuft unaufhörlich. Manchmal kann eine Minute unendlich lang wirken. Das Warten auf ... Wann ist es endlich so weit?

Manchmal kann eine Minute aber auch viel zu kurz erscheinen. Das Genießen von ... Was, schon vorbei?

Der Sekundenzeiger springt von einer Zahl zur nächsten, die Uhr tickt. Manchmal ist es geradezu beängstigend, wie die Zeit vergeht. Sekunde für Sekunde springt der Zeiger weiter. Sekunde für Sekunde tickt vorüber. Wie gerne würde man die Zeit festhalten oder manche Momente noch einmal erleben. Es ist schade, wenn beeindruckende Zeiten oder wunderbare Begegnungen vorbei sind. Dann bleiben nur die schönen Erinnerungen.

Manchmal ist es aber auch geradezu befreiend, dass die Zeit läuft und der Zeiger Sekunde für Sekunde weiterspringt. Manche Momente möchte man niemals festhalten. Wie gut, wenn eine bedrückende Zeit endlich vorbei ist! Da fällt einem eine Last von den Schultern. Dann kann man aufatmen - geschafft.

Der Sekundenzeiger springt. Die Uhr tickt. Die Zeit läuft. Unaufhörlich.

Alles hat seine Zeit.
Das Klagen wie das Tanzen vor Freude.
Das Lachen wie das Weinen.
Das Schweigen wie das Reden.


Das Schöne wie das Schwere: Alles ist begrenzt in der Zeit.
Es hat immer nur Bestand für eine bestimmte Zeit, nicht für alle Zeit.
Ja, Zeit selbst ist begrenzt. Das macht sie ja so wertvoll!
Zeit ist ein Geschenk - auch heute.
Was erfüllt Sie heute? Wie nutzen Sie die geschenkte Zeit?

Author: Andreas Hellmich