Fastenzeit 2015

Tag 1
18.02.2015
Am Aschermittwoch beginnt die 40tägige Fastenzeit, (ausgenommen die Sonntage). Sie gilt als Vorbereitungszeit auf das Fest der Auferstehung Jesus von den Toten.

Der Aschermittwoch und der Karfreitag sind strenge Fasttage, an denen die erwachsenen Katholiken sich nur einmal am Tag satt essen und auf Fleisch verzichten sollten.

Am Aschermittwoch wird als Symbol der Buße und Reinigung das Aschenkreuz vom Priester auf die Stirn der Gläubigen gezeichnet. Dabei spricht der Priester die Worte: "Gedenke Mensch, dass du aus Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst." Asche ist das Symbol der Vergänglichkeit. Dadurch bekunden die Christen Ihre Bereitschaft zu Umkehr und Buße. Die Asche wird seit dem 12. Jahrhundert von Palm- und Ölzweigen des Vorjahres gewonnen.
Tag 02
19.02.2015
Dies ist der Tag ...


Ein Pastor sollte den Gottesdienst in einer kleinen Dorfkirche halten und übernachtete in einem alten Haus gegenüber. Als er am Morgen aufgestanden war und die Rollläden hochzog, sah er, dass jemand in die Fensterscheibe die Worte geritzt hatte: "Dies ist der Tag!"

Beim Frühstück fragte er die Frau des Hauses, was die Worte im Fenster zu bedeuten hätten. Die Frau erzählte ihrem Gast, wieviel Leid sie in ihrem Leben erfahren habe und dass sie immer große Angst vor dem nächsten Morgen gehabt habe. "Eines Tages", sagte sie, "las ich in meiner Bibel das Psalmwort: Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein! Bisher hatte ich immer gedacht, das gelte nur für besondere, festliche und glückliche Tage. Doch dann wurde mir klar, dass damit jeder Tag gemeint ist. Warum sollte ich mich vor den Tagen fürchten, die der Herr selber gemacht hat? So ritzte ich die Worte in die Fensterscheibe, damit ich jeden Morgen, wenn ich die Läden öffne, daran erinnert werde: Diesen Tag hat Gott für mich gemacht. Es ist sein Tag, und ich muss mich nicht davor fürchten!"

Die Christen nennen den Tag, an dem Jesus auferstand und alles Dunkel überwand, den Tag des Herrn. Und sie nennen den Tag, an dem Jesus wiederkommt und alles vollenden wird, den Tag des Herrn. Jeder Tag zwischen Auferstehung und Wiederkunft Jesu ist ein Tag des Herrn. Ein Tag von Gott, ein Tag mit Gott, ein Tag für Gott und ein Tag zu Gott hin. So bekommen die einzelnen Alltage ihren Wert und ihren Glanz und verlieren ihre Bedrohlichkeit und Sorge.

Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.
Matthäus 28,20

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste  
Tag 03
20.02.2015
Liebe und Wahrheit gehören zusammen
Sie (die Liebe) freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
1, Korinther 13, Vers 6

Dass die Liebe ein schillernder, vieldeutiger Begriff ist, wurde schon mehrfach gesagt. Was für die Liebe gilt, gilt auch für die Lieblosigkeit.

Das "Totschlagargument" der "Lieblosigkeit" wird gerne gebraucht, wenn es um unbequeme Wahrheiten geht. Deshalb zieht es mancher vor, lieber nichts zu sagen um sich nicht dem Vorwurf der "Lieblosigkeit" auszusetzen.

Unbequeme Wahrheiten können schmerzhaft sein und einem die Laune gehörig verderben.

Aber zeugt es wirklich von Liebe, wenn man seinen Nächsten über wesentliche Dinge im Unklaren lässt?

Ich denke nicht!

Wenn ich von Wahrheit rede, dann meine ich jetzt nicht Kritiksucht und Besserwisserei, mit der man das Haar in der Suppe findet, sondern Dinge, die wirklich von Bedeutung sind, weil sie sich für den Betreffenden oder auch eine ganze Gruppe verhängnisvoll auswirken können.

Werden aus lauter Harmoniesucht und der Befürchtung sich unbeliebt zu machen, potentielle Konflikte ständig unter den Teppich gekehrt, entsteht eine verlogene auf gegenseitiger Heuchelei beruhende Atmosphäre.

Ich habe es, auch wenn es im ersten Augenblick ärgerlich und alles andere als erfreulich war, immer als sehr hilfreich und weiterführend empfunden, wenn mir jemand mal schonungslos die Wahrheit gesagt hat.

Ich erinnere mich hier an eine Begebenheit, die zwar nicht ganz aber in etwa auf dieser Linie liegt:

Bei dem Traugespräch vor unserer Hochzeit - ich war damals kein Christ, sondern nur Kirchenmitglied - sagt ich dem Pfarrer, dass ich nichts glaube, sondern als Gegenleistung für die Kirchensteuer eine "anständige Hochzeitsfeier" wünsche. Ich merkte dann noch an, dass man sich sicher unbeliebt macht, wenn man ständig von Jesus spricht.

Der Pfarrer fuhr mich daraufhin an: "Es ist nicht meine Aufgabe mich beliebt zu machen, sondern Jesus Christus zu verkündigen!"

Das hat mich sehr beeindruckt und ich habe diesen Satz nie vergessen, sondern selbst verinnerlicht. Der Pfarrer schenkte mir dann noch eine "Gute Nachricht" (neues Testament im heutigen Deutsch) die sich für mich später sehr segensreich auswirkte, weil ich durch sie zum Glauben geführt wurde.

Eigentlich hätte derjenige, der einem schonungslos die Wahrheit sagt, sogar ein Honorar für seinen Liebesdienst verdient, wenn man bedenkt welche verhängnisvollen Fehlentwicklungen dadurch vermieden wurden.

Wichtig ist immer, dass die Wahrheit auf der einen Seite sachlich und wohlmeinend vorgetragen wird und sich auf der anderen Seite kein falscher Stolz oder Eitelkeit gegen die Erkenntnis der Wahrheit stemmt.

Die Wahrheit zu sagen, erfordert oftmals Mut und auch die Bitte um die Leitung durch den Geist Gottes.

Uns sollte aber immer klar sein, dass es ohne Wahrheit keine wahre Liebe geben kann.

Jörgen Bauer
Tag 04
21.02.2015
Schenk mir Kraft

Gott, ich danke dir, dass du mir diesen Tag schenkst.
Ich danke dir für den Atem, das Licht und die Wärme,
für die Kraft, aufzustehen und die Arbeit anzupacken.
Ich danke dir für die Sonne,
für die Vögel vor meinem Fenster,
für die lachenden Kinder,
für alles Lebendige, das mich umgibt
und an dem du mich teilnehmen lässt.
Ich danke dir für die Menschen, die zu mir gehören,
für meine Familie und alle, die mir gut sind.
Schenk mir die Kraft,
allen, die mir heute begegnen, gut zu sein,
wie du gut bist.

Aus: Herr, bleibe bei uns. Segenswünsche und Gebete für jeden Tag des Lebens, S. 39
Tag 05
23.02.2015
Der Splitter im Auge des Bruders
Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge?
Matthäus 7, Vers 3

Eine Erfahrung, die wir immer wieder machen:
Da liefern wir gute Arbeit und erweisen uns als zuverlässig und da passiert uns ein kleiner Fehler, eine Bagatelle, und schon ist das alles vergessen, und die Bagatelle wird zur "entscheidenden Wichtigkeit" hochstilisiert.

Gleiches geschieht auch in den sonstigen menschlichen Beziehungen. Eine unglückliche Formulierung und schon entsteht eine lebenslange Feindschaft oder ein Amtsträger muss seinen Hut nehmen.

Das verärgert, regt auf, enttäuscht und demotiviert.

Das ist aber das ganz typische menschliche Verhalten, das Jesus verurteilt. Man sieht den Splitter im Auge des Bruders - und natürlich auch der Schwester - und negiert dabei die eigenen und viel massiveren Mängel und Schwächen.

Aber Hand aufs Herz: Verhalten wir uns nicht alle so?

Ein gutes Beispiel ist der Straßenverkehr, in dem ich immer so etwas wie ein Spiegelbild der Gesellschaft sehe, denn so, wie man sich hier verhält, verhält man sich auch im menschlichen Miteinander.

Wie ist es mit dem Verteilen von Prädikaten wie "Vollidiot", "Rindvieh", "Riesena..loch" und andere, die wir gerne Mal spontan vergeben, wenn sich ein anderer Verkehrsteilnehmer, unserer Ansicht nach, "idiotisch" verhalten hat?

Auch sonst sind wir nicht kleinlich, wenn es darum geht, das Verhalten anderer zu charakterisieren. Selbst wenn alle diese "Bewertungen" in abgeschlossenen Räumen, unhörbar für die "Beurteilten" stattfinden, wäre es gut, wenn man zuvor darüber nachdenken würde, wann man sich zuletzt ganz genauso verhalten hat, wie in dem Fall, den man jetzt "beanstandet".

Tut man das, kommt man zu höchst erstaunlichen Erkenntnissen!

Es ist so, wie die Schrift sagt: Mit dem, was wir an anderen verurteilen, sprechen wir uns selbst das Urteil und häufen den Zorn Gottes auf den Tag des Gerichts auf unser Haupt, wo wir für jedes unnütze Wort Rechenschaft geben müssen.

Hier erkennen wir, wie sehr wir auf die Vergebung Gottes angewiesen sind und wie wichtig es ist, auch anderen zu vergeben und sich zu versöhnen. Und Gott vergibt uns, weil sein Sohn Jesus Christus den Preis für unsere Sünden - auch die Wortsünden - gezahlt hat.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nachsichtiger und milder angesichts der Fehler und Schwächen anderer wird, wenn man sich vom Geist Gottes leiten lässt, was durch Gebet und Schriftlesung geschieht.

Bevor man im "trauten Kreis" andere beurteilt, sollte man sich fragen, ob man das, was man zu sagen gedenkt auch sagen würde, wenn der Betreffende anwesend wäre. Wobei man auch daran denken sollte, dass Wände Ohren haben können.

Das sollte man am Beginn der Arbeitswoche bedenken, die uns wieder mit vielen Menschen zusammenführt, die sich nicht immer so verhalten, wie es unseren Erwartungen entspricht.

Jörgen Bauer
Tag 06
24.02.2015
Wenn jemand sein Leben erretten will, wird er es verlieren; wenn aber jemand sein Leben verliert um meinetwillen, wird er es finden. Matthäus 16,25


Wir werden in unserer Gesellschaft so gedrillt Erfolg zu haben, etwas zu schaffen, der/die Größte zu sein. Wenn es sein muss, mit Ellenbogen durchs Leben zu gehen, sich durch zu boxen, zu lügen um weiterzukommen, usw. Doch glaubst du, dass ist wirklich der richtige Weg? Glaubst du Erfolg und Anerkennung sind alles? Was ist wenn du das geschafft hast? Was ist, wenn dann dein Leben zu Ende ist? Du hast nur für dich, deinen Erfolg, deine Anerkennung gelebt und sonst für nichts. Du hast vielleicht viel geschafft und erreicht, aber jetzt. Was ist, wenn es zu Ende geht mit deinem Leben? Meinst du dass das dann noch was wert ist?

Ich sage dir, was wirklich Wert hat. Leben! Ewiges Leben! Und das bekommst du nur bei Jesus. Jesus selbst ist der Weg, die Wahrheit und das Leben und Jesus will dir Leben schenken. Ewiges Leben. Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden und zu uns Menschen gekommen. ER, der rein, heilig und ohne Schuld war, hat alle Schuld der Welt auf sich genommen und ans Kreuz getragen. ER, Jesus, hat den Weg zum Leben für uns frei gemacht. Denn wir hätten dies niemals erreichen können durch unsere Kraft oder unser Tun.

Und somit ist es Jesus, der an erster Stelle steht. Auch in deinem Leben? Jesus ist wichtig, nicht was die Gesellschaft von mir denkt oder erwartet, denn die Gesellschaft kann mir kein ewiges Leben geben. Nur Jesus alleine und nur durch seine Gnade sind wir frei.

Also, gib dein Leben in seine Hand, folge Jesus und du wirst Ewiges Leben haben.

Author unbekannt
Tag 07
25.02.2015
Alles wird gut


''Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist. Es sei nun ich oder jene: so predigen wir und so habt ihr geglaubt.''
1. Korinther 15, 9-11 

Paulus war ein sehr realistischer Mensch. Auch gerade in Dingen geistlicher Wahrheiten. Er war sich seiner Person und seiner Vergangenheit sehr bewusst und machte auch keinen Hehl daraus, daß er einmal der Feind der wahren Christen gewesen ist - ein verbohrter Fanatiker sozusagen. Aber Paulus ertrank nicht in Selbstmitleid. Er weigerte sich nicht in Jesu Fußstapfen zu treten und ihm nachzufolgen. Er zog sich kein Büßergewand an und wurde zum Einsiedler oder verkroch sich in ein Kloster und wartete zerknirscht auf sein Ende. Vor anderen Menschen klingt so manches was wir sagen recht demütig. Aber in Gottes Ohren oft genau das Gegenteil. Wenn wir uns selbst als notorische Versager, Nichtsnutze, Unheilige oder ''fromme Chaoten'' bezeichnen, ehren wir Gott keinesfalls und offenbaren eher Misstrauen als Glaube. Dann trauen wir Gott nämlich nicht zu, daß er uns heiligt, erziehen kann, annimmt und vollkommen vor sich stellt (1. Korinther 1,8). Aber es geht auch andersherum, indem wir uns doch als geliebt, geheiligt, zugerüstet und begabt erkennen und das aber von außen als hochmütiges Verhalten interpretiert wird. Um solche Dinge sollten wir uns nicht kümmern. Oswald Chambers schreibt: ''Zerbrich dir nie den Kopf darüber, ob deine Worte vor den Menschen demütig klingen oder nicht: doch sei stets demütig vor Gott und lass ihn alles in allem sein''. Es geht allein um deine persönliche Beziehung zu Jesus Christus. Wenn Du nur darum bemüht bist, ein christliches Klischee auszufüllen, und in einen frommen Rahmen hineinzupassen, dann ist dein Glaube nur aufgesetzt. Gottes Ziel mit uns ist es, daß wir der werden, der wir sind in Gottes Augen. Daß das offenbar wird, was Gott schon immer über uns gewusst und gesehen hat.

Johannes schreibt in seinem Brief folgendes: ''Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist''. (1. Johannes 3,2-3). Was wir hier auf Erden erleben, und worin wir wachsen und lernen, und wobei wir uns bewähren, das wird auch in der Ewigkeit eine Rolle spielen. Ein Unterschied zwischen Gott und den gläubigen Menschen ist, daß sich Gott nicht entwickelt. Er ist, der er ist und immer war. Aber wir müssen auf dem Weg zu Gott in allen Dingen wachsen (Epheser 4,15).

Das ist unsere Lebensaufgabe. Sich untereinander einzuschätzen und so wahrzunehmen wie man tatsächlich ist und wird, ist nicht immer so einfach. Nicht selten müssen wir mit Vorurteilen und unseren undefinierten Gefühlen kämpfen. Oftmals wissen wir selbst nicht, wer wir eigentlich sind. Das ist das Kreuz was wir täglich auf uns nehmen sollen (Lukas 9,23). Sich selbst verleugnen heißt auch, gegen seine eigenen Gefühle und die Wahrnehmungen anderer anzugehen. Und zwar durch den Glauben an den unveränderbaren, ewigen Gott, der uns schon immer geliebt hat (Jeremia 31,3). Vertrauen wir Gott, der uns ans Ziel bringt und uns zeigt, wer wir wirklich sind: Gestern, Heute und in alle Ewigkeit (Hebräer 13,6-8).

Wir brauchen uns nicht zu fürchten, denn was kann uns ein Mensch tun? Alles wird gut!

Jörg Bauer
Tag 08
26.02.2015
Lernen Sie das Leben so zu nehmen, wie es kommt


Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.
Matthäus 6,34 (NGÜ)

Wie die meisten Menschen wehre auch ich mich gegen Dinge, die mir nicht gefallen und gegen die ich nichts unternehmen kann. Eines Tages sagte Gott zu mir: „Joyce, lerne, das Leben zu nehmen, wie es kommt.“ Ich glaube, das müssen wir alle lernen. Damit sagte er mir, dass ich aufhören sollte, mich gegen die Dinge zu wehren, die ich nicht ändern konnte.

Wenn wir irgendwo unterwegs sind und plötzlich wegen einem Unfall oder schlechtem Wetter im Verkehr feststecken, hilft es nichts, wenn wir uns dagegen wehren. Nur die Zeit oder Gottes übernatürliches Eingreifen kann etwas an der Situation ändern. Warum entspannen wir uns also nicht und versuchen, uns die Zeit so angenehm wie möglich zu machen?

Gott hat uns befähigt, das Leben so zu nehmen wie es kommt, und deshalb sagt er uns, wir sollen uns ganz auf das Heute konzentrieren. Er weiß, dass wir müde und frustriert werden, wenn wir unsere Zeit damit verbringen, uns um Dinge zu sorgen, die wir nicht in der Hand haben.

Sie brauchen Ihre Zeit nicht damit zu verschwenden, Dinge ändern oder kontrollieren zu wollen, die Sie nicht in der Hand haben. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was Gott Ihnen vor die Füße gelegt hat, und überlassen Sie ihm den Rest.

Gebet: Herr, mir ist klar, dass ich nicht alles unter Kontrolle habe, aber ich kann dir vertrauen. Ich entscheide mich hier und jetzt, das Beste aus dem zu machen, was du mir gegeben hast, und überlasse dir den Rest.     

Joyce Meyer
Tag 09
27.02.2015
Jesus der "Ichbin"

Jesus Christus spricht: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, wird er selig werden.
Johannes 10, Vers 9

Die "Ich-Bin-Worte" Jesu waren Gegenstand eines biblischen Rüsttages, an dem ich, zusammen mit meiner Frau, teilnahm. Dabei wurde deutlich, dass es lebensnotwendig ist, sich immer wieder intensiv mit dem Wort Gottes zu befassen.

Im Johannesevangelium finden wir genau sieben - was sicher kein Zufall ist - Ich-bin-Aussagen Jesu:

Ich bin das Brot des Lebens,
Ich bin das Licht der Welt,
Ich bin die Tür,
Ich bin der gute Hirte,
Ich bin die Auferstehung und das Leben,
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben,
Ich bin der (wahre) Weinstock,

wobei in den Ich-bin-Worten das "ich bin der, der ich sein werde" anklingt, mit der sich Gott im Alten Testament als der Ewige, Allgegenwärtige, der ohne Anfang und Ende ist, offenbart. Und im griechischen Urtext ist "Ichbin" ein Wort und unterscheidet sich damit grundlegend von dem "ich bin", das ich gebrauche, wenn ich von mir selbst spreche.

Jesus setzt diese Worte absolut. ER gebraucht die Artikel "der", "die" und "das". Er ist damit nicht "ein Brot", "ein Licht", "eine Tür" usw. unter vielen, sondern "DAS Brot", "DAS Licht", "DIE Tür" usw. Es gibt außer IHM nichts, was IHM gleichkäme und uns für Zeit und Ewigkeit retten und bewahren könnte.

An IHM führt kein Weg vorbei. Es gibt damit keine "verschiedenen Zugänge" zu Gott, wie das heute gerne hingestellt wird, wenn behauptet wird, dass Christen und Muslime an denselben Gott glauben, wobei sie nur "unterschiedliche Zugänge" zu eben diesem Gott hätten.

Das ist eine ganz große Lüge, von der wir uns nicht betrügen lassen dürfen, auch dann nicht wenn diese aus Theologenmund ständig wiederholt wird.

Auch für den Muslim, der ernst mit seinem Glauben macht und insoweit unseren Respekt verdient, gilt, dass ihn nur Jesus Christus, und sonst niemand anders, retten kann.

Deshalb erlebt auch ein Muslim die Bekehrung zu Jesus Christus als eine große Befreiung, die ihn von der Knechtschaft unter einem toten Götzen erlöst.

Deshalb gilt es aller falschen Toleranz, allem falschen Dialoggeschwafel und allen chrislamischen Umtrieben abzuschwören und an dessen Stelle das klare Bekenntnis zu Jesus Christus und die Liebe zu den, ohne Christus für ewig Verlorenen, zu setzen.

Da Gott niemand zwingt, sondern einlädt und jedem die Entscheidung überlässt, sind wir diejenigen die einladen und als Wegweiser auf Jesus Christus fungieren, und das beginnt mit einem klaren Bekenntnis gegenüber jedermann.

Jörgen Bauer
Tag 10
28.02.2015
Die Weisheit von oben


Der Priester Klemens Maria Hofbauer wurde der Apostel Wiens genannt. Besonders bekannt wurde er durch seine große Liebe zu den Armen. Für sie tat er alles. Selbstlos bettelte er sich das Geld zusammen, das er für die Notleidenden brauchte. Eines Abends ging er wieder in eine Gaststätte. Tisch für Tisch sprach er die Gäste freundlich an und bat um eine kleine Gabe für die Armen. Dabei geriet er an einen groben Menschen, der alles hasste, was mit der Kirche zu tun hatte. Der schrie ihn an: "Wie kommen Sie dazu, mich um Geld zu bitten?" Und er spuckte dem Priester verächtlich ins Gesicht. Der zog ruhig sein Taschentuch heraus, wischte sich das Gesicht sauber und wandte sich dann ganz freundlich noch einmal an den Mann: "Das war für mich. Aber nun geben Sie mir doch bitte noch etwas für die Armen!" Dabei hielt er ihm erneut den Hut hin. Der Gast soll von dem Priester so beeindruckt gewesen sein, dass er ihm den ganzen Inhalt seiner Geldbörse in den Hut schüttete.

"Die Weisheit aber von oben her ist aufs erste lauter danach friedsam, und gelinde, lässt sich etwas sagen, voller Barmherzigkeit!"
(Jakobus 3,17)

Aus Axel Kühner: Überlebensgeschichten für jeden Tag  
Tag 11
02.03.2015
Jesus Christus ist die Mitte


Das aber ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen.
Johannes 17, Vers 3

Das ewige Leben beginnt nicht erst nach dem Sterben, sondern bereits in dieser Welt, nämlich in dem Augenblick, wo wir erkennen, wer ER ist und wer wir sind, damit unsere totale Verkehrtheit erkennen und zu IHM umkehren.

Der heutige Vers steht im hohepriesterlichen Gebet, das Jesus, dem Zeugnis des Neuen Testamentes nach, vor seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane, gebetet hat.

In diesem Gebet gibt Jesus seinem himmlischen Vater gegenüber Rechenschaft über das, was ER im Auftrag des Vaters auf Erden getan hat, nämlich Gott groß zu machen und den Weg zurück zu IHM aufzuzeigen.

Jesus betet nicht für die Welt, sondern für die, die IHM der Vater zugeführt hat, und ER bittet auch für die, die nach Seinem Erdendasein noch zum Glauben an IHN kommen werden, und damit auch für uns, die wir heute leben.

ER bittet darum, dass wir in der Wahrheit erhalten und geheiligt werden, also darum, dass wir in der Wahrheit, die sich dem Glaubenden offenbart, bleiben und dadurch für Gott ausgesondert bleiben, um einst in der Ewigkeit, in einer herrlichen und ungetrübten Gemeinschaft zusammen mit Gott, Jesus Christus und allen Geretteten leben zu können.

Die Wahrheit, die es zu erkennen gilt ist und bleibt die, dass wir von Natur aus, unterschiedslos, allesamt verloren sind und dass uns hier weder ein wohlanständiges Leben noch massenweise erbrachte "gute Werke" retten können, sondern allein das Blut Jesu Christi.

Das glaubend anzunehmen, war schon immer unsagbar schwer, weil es unserer menschlichen Logik nicht nur total widerspricht, sondern darüber hinaus auch noch als absolut unsinnig und weltfremd erscheint.

Und doch ist das der einzige Weg zurück zu Gott, und Gott wolle uns in dieser Spannung zwischen göttlicher Weisheit und begrenztem menschlichen Begreifen, bewahren, damit wir nicht vom rechten Weg abkommen.

Und das ist Jesu Fürbitte für uns.

Es spricht für die Herrlichkeit des Sohnes Gottes, dass er angesichts der bevorstehenden Leiden, die Kraft hatte, ein solch herrliches Gebet, wie das Hohepriesterliche Gebet, zu sprechen in dem es IHM ausschließlich um Sein Heilswerk und um die ging, für die sein Heilswerk nicht vergeblich war und ist.

Wir wollen heute und an den kommenden Tagen unserem Herrn und König für Seine große Liebe, die ER uns erwiesen hat, danken und unserer Berufung entsprechend würdig leben.

Jörgen Bauer
Tag 12
03.03.2015
Der wirkliche Reichtum


Ein Mann hatte einen Traum. Eine Stimme sagte zu ihm: "Morgen um die Mittagszeit kommt ein Mönch durch das Dorf. Und wenn er dir den Stein gibt, den er bei sich trägt, wirst du der reichste Mann der ganzen Erde sein!"

Also wartete der Mann am nächsten Tag begierig auf den durchziehenden Mönch. Und als er ihn um die Mittagszeit im Dorf halt machen sah, sagte er zu ihm: "Gib mir den Stein, den du bei dir trägst!" Der Mönch kramte lässig in seiner Tasche herum und brachte daraus einen Diamanten hervor. Es war der größte Diamant der Welt. Dann sagte er zu dem Mann: "Ist das der Stein, den du meinst? Ich habe ihn unterwegs gefunden. Hier hast du ihn!"

Der Mann nahm den Stein und rannte damit nach Hause. Nun war er der reichste Mann. Aber er konnte vor lauter Aufregung nicht schlafen, und vor lauter Sorge um den Stein geriet er in eine solche Angst und Unruhe, dass es ihm den Atem nahm. Morgens früh nahm er den Stein und brachte ihn zu dem Mönch zurück.

Der schlief noch fröhlich und friedlich unter einem Baum. Der Mann weckte ihn und sagte: "Hier hast du deinen Stein wieder. Gib mir lieber den Reichtum, der es dir so leicht macht, den Stein herzugeben!"

Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Matthäus 6,19ff

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 13
04.03.2015
Engel

immer dann
wenn jemand überraschend in unser leben dringt

immer dann
wenn uns seine rede zum nachdenken bringt

immer dann
wenn sein erstes und letztes wort frieden meint

immer dann
wenn sich bekanntes mit fremdem vereint

immer dann
wenn er von hoffnung spricht

immer dann
wenn unser weg danach nicht mehr derselbe ist

immer dann
wenn wir erst hinterher verstehen

immer dann
haben wir einen engel gesehen

Andreas Reinhold
Tag 14
05.03.2015
Augenfenster und Herzfenster


"Lieber Mister Gott!
Heut schreib ich Dir über mein Freund Fynn. Es gibt ja welche, die nicht genau wissen, wie Fynn ist, und das find ich traurig, weil Fynn, das ist der beste Mensch von der Welt. Er ist sehr groß und stark, aber er ist trotzdem sehr nett und sehr lieb. Er kann mich mit Schwung in die Luft werfen und dann auch wieder auffangen. Wie ein schöner Baum aus Mensch ist er. Aber das weißt Du ja auch.

Fynn sagt, wenn man in einem Haus wohnt, wo die Scheiben ganz schmutzig sind, und guckt raus, dann meint man, die Welt draußen ist so schmutzig, dabei ist sie es gar nicht. Und wenn man von draußen reinguckt ins Haus, dann denkste, es ist innen ganz schmutzig, aber das stimmt auch nicht. Es sind immer nur die Fenster, die schmutzig sind. Und Fynn sagt deshalb, nämlich, daß alle Menschen zwei verschiedene Arten von Fenstern haben: die Augenfenster, davon haben sie zwei, und das Herzfenster, davon hat jeder nur eins. Die Augenfenster sind da, um rauszugucken, und das Herzfenster ist da, um nach innen reinzugucken.

Wenn man weint, sagt Fynn, dann ist das nicht nur wegen was Traurigem. Es ist auch dafür, daß man mal die Augenfenster putzen muß. Wenn sie dann sauber geworden sind von den Tränen, kann man besser durchgucken, und dann ist die Welt wieder viel heller als vorher.

Manchmal guck ich lieber durchs Herzfenster wie durch die Augenfenster. Weil, draußen kenn ich bald alles, was es zu sehen gibt. Aber wenn ich durchs Herzfenster nach innen reinguck, da seh ich immer Neues. Bei mir auch. Denn von innen, sagt Fynn, kennt sich niemand so gut, wie er seinen Garten kennt oder die Leute von gegenüber. Und das ist, weil das Herzfenster aus anderem Glas ist. Nach draußen, durch die Augenfenster, siehste meistens klarer, findet Fynn. Aber ich glaub, ich seh mit dem Herz besser."

(Anna)

"Laß dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser!"
(Psalm 19,15)

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 15
06.03.2015
Du Gott des Weges

segne uns
sei du der Traum
der Sehnsucht zeugt
sei du die Kraft
die die Entscheidung trifft
sei du das Vertrauen
das sich stellt
segne den Aufbruch
behüte was ich zurücklasse
schütze das Neue das ich wage
begleite mich beim ersten Schritt
segne den Weg
gib meinen Füßen Halt
sei mir Grund
stärke Geist und Leib
segne das Ankommen
sei du mein Ziel
richte meine Schritte auf dich hin aus
schenk mir den Mut zur Heimkehr in dir
Du Gott des Weges segne uns
umgib uns mit deinem Segen
damit wir uns auf den Weg machen können
auf den Weg
zu dir und den Menschen

Andrea Schwarz, Du Gott des Weges segene uns. Gebete und Meditationen,
Tag 16
07.03.2015
Empfangen Sie die Kraft Gottes durch Gebet


Solange Jesus hier auf der Erde lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen seine Gebete und Bitten an den einen gerichtet, der ihn aus dem Tod befreien konnte. Und weil er große Ehrfurcht hatte vor Gott, wurde er erhört.
Hebräer 5,7 (NLB)

Das Gebet ist deshalb so kraftvoll, weil es die Herzen der Menschen auf der Erde mit dem Herzen Gottes im Himmel vereint. Wenn wir beten, sind wir mit Gott verbunden und er beeinflusst unser tägliches Leben mehr als wir uns vorstellen können. Ich glaube, dass das Gebet eine der größten Mächte der Welt ist. Das klingt vielleicht ein bisschen gewagt, aber es stimmt!

Das Gebet öffnet die Tür für Gottes Handeln. Es ist etwas, das wir hier auf der Erde tun können, wenn wir die Hilfe von himmlischen Mächten in unserem Leben brauchen, um uns Weisheit, Führung, Ermutigung oder ein Wunder für einen Durchbruch zu bringen. Das Gebet verbindet uns mit der Kraft Gottes – und deshalb hat es mehr Macht als alles, was wir uns vorstellen können. Sogar Jesus musste beten und diese Kraft empfangen, als er auf der Erde war.

Nur Gottes Kraft kann jemandem, der nichts mit dem Leben anzufangen weiß, Frieden bringen, Freude schenken, Weisheit vermitteln, Selbstwertgefühl und Sinn geben und alle möglichen Wunder in seinem Leben bewirken.

Möchten Sie diese Kraft in Ihrem eigenen Leben erfahren? Dann geben Sie dem Gebet viel Raum.

Gebet: Herr, die Macht des Gebets ist absolut faszinierend. Ich will mit dir verbunden sein und erleben, wie du in meinem Leben wirkst. Deshalb will ich beständig im Gebet bleiben.   

Joice Maier
Tag 17
09.03.2015
Herr, gib uns deinen Segen

Herr, gib uns deinen Segen,
wie man ein Glas Wasser reicht
dem Durstigen in der Wüste.
Herr, gib uns deinen Segen,
wie man das Feuer schenkt
dem Frierenden in der Nacht.
Herr, gib uns deinen Segen,
wie man den Deich aufrichtet
gegen das wütende Meer.
Herr, gib uns deinen Segen,
wie man das Öl in die
schmerzenden Wunden träufelt.
Herr, gib uns deinen Segen,
wie man den Arm reicht
dem Blinden auf dem Weg.
Herr, gib uns deinen Segen,
damit wir ihn weitergeben
in unseren Häusern und Familien.
Herr, lege deinen Segen auf uns. Amen.


Der Herr denkt an uns und segnet uns. Er segnet, die den Herrn fürchten, die Kleinen und die Großen. Der Herr segne euch je mehr und mehr, euch und eure Kinder!
Psalm 115,12ff

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste  
Tag 18
10.03.2015
Die Kirche der brennenden Lampen


So heißt im Volksmund eine kleine evangelische Kirche in Frankreich. An jedem Sonntagabend versammeln sich in ihr die Leute aus dem Dorf zum Gottesdienst. Jeder Besucher bringt eine Öllampe mit. In der Kirche werden die Lampen angezündet und auf die breiten Banklehnen gestellt. So wird der Raum hell und der Gottesdienst gefeiert. Im Jahr 1550 entstand diese Gewohnheit. Seitdem bekommt jedes Gemeindeglied, das seinen Glauben bekennt, eine Lampe, die es bis zum Tode behalten und zu jedem Gottesdienst mitbringen soll.

Schon über vierhundert Jahre wandern diese Lampen von Hand zu Hand, und jeder weiß, wenn er mit seiner Lampe im Gottesdienst fehlt, wird die Kirche ein wenig dunkler sein. - Sieht es deswegen in unseren Gemeinden oft so düster und trübe aus, weil wir zu Hause bleiben? Die Kirche der brennenden Lampen erinnert uns daran, dass unser Glaubenslicht, unsere brennende Liebe, unsere Hoffnungsflamme in der Gemeinde gefragt sind.

Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen!
Matthäus 5,14.16

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste  
Tag 19
11.03.2015
Verweilen


"Lass mich langsamer gehen, Herr. Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens durch das Stillwerden meiner Seele.
Lass meine hastigen Schritte stetiger werden mit dem Blick auf die weite Zeit der Ewigkeit. Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages die Ruhe der ewigen Berge.
Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln durch die sanfte Musik der singenden Wasser, die in meiner Erinnerung lebendig sind.
Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen, die mich erneuert.
Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks. Lass mich langsamer gehen, um eine Blume zu sehen, ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln, ein Kind zu streicheln, ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen. Lass mich langsamer gehen, Herr, und gib mir den Wunsch, meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken, damit ich emporwachse zu meiner wahren Bestimmung!"

(Unbekannter Verfasser aus Südafrika)

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.
Psalm 1,3 Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 20
12.03.2015
Einfach besser dran


Menschen, die an Jesus glauben, sind nicht besser als andere. Aber sie sind besser dran. Sie müssen sich nicht selbst rechtfertigen, sie sind schon gerechtfertigt in der Liebe Jesu. Sie müssen sich nicht selbst beweisen, sie sind schon bewiesen durch die Macht Christi. Sie müssen sich nicht größer machen, als sie sind. Sie sind das Größte, was ein Mensch werden kann, ein Kind und Erbe des lebendigen Gottes. Sie müssen sich nicht selbst bemitleiden, sie haben jemanden, der mit ihnen leidet. Sie müssen sich nicht selber trösten, ermutigen und stark machen, sie haben jemanden, der sie aufbaut. Sie müssen nicht Erklärer, Erlöser und Liebhaber ihres Lebens sein. Sie haben den besten Löser und Liebhaber des Lebens. Und sie müssen nicht allein sterben, todeinsam und ganz verlassen.

Sie haben jemanden, der auch da noch mit ihnen geht. Sie stehen auch nicht allein einmal vor Gott. Sie haben in Jesus einen Fürsprecher und Anwalt, den besten, den es für das Leben gibt. Christen sind einfach besser dran, und darum sind sie oft auch besser drauf.

Christen sind nicht vollkommen, aber vollkommen geliebt!

Aber der Herr ist Treu; der wird euch stärken und bewahren vor dem Bösen.
2.Thessalonicher 3,3

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 21
13.03.2015
Das Leben

Das Leben ist eine Chance, nutze sie.
Das Leben ist Schönheit, bewundere sie.
Das Leben ist Seligkeit, genieße sie.
Das Leben ist ein Traum, mach daraus eine Wirklichkeit.
Das Leben ist eine Herausforderung, stelle dich ihr.
Das Leben ist Pflicht, erfülle sie.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.
Das Leben ist kostbar, gehe sorgfältig damit um.
Das Leben ist Reichtum, bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe, erfreue dich an ihr.
Das Leben ist ein Rätsel, durchdringe es.
Das Leben ist ein Versprechen, erfülle es.
Das Leben ist Traurigkeit, überwinde sie.
Das Leben ist eine Hymne, singe sie.
Das Leben ist ein Kampf, akzeptiere ihn.
Das Leben ist eine Tragödie, ringe mit ihr.
Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.
Das Leben ist Glück, verdiene es.
Das Leben ist das Leben, verteidige es.

(Mutter Teresa)

Das Leben ist Jesus, vertraue ihm.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Johannes 1,4

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 22
14.03.2015
Gott ist unfassbar


Aber sollte Gott wirklich auf Erden wohnen? Siehe der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen - wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?
1. Könige 8, Vers 27

Dem Königs Salomo war es vorbehalten, Gott einen Tempel zu bauen, und dass Salomo zu diesem Bau noch mit besonders viel Weisheit gesegnet war, erkennt man an dem, was uns von Salomo im 1. Buch der Könige und in den Büchern der Chronik berichtet wird.

Salomo hatte etwas von dem lebendigen Gott begriffen, der unser Vorstellungsvermögen unendlich übersteigt, der unfassbar und unbegreiflich und dem kein Ding unmöglich ist.

Dieser Gott unterscheidet sich unendlich von den Götzenbildern und den diesen zugrundeliegenden menschlichen Vorstellungen, wie wir sie in den anderen Religionen vorfinden.

Zu diesem Gott können die Menschen deshalb nicht von sich aus finden. Dieser lebendige Gott kann sich nur selbst offenbaren, und das tat und tut ER in seinem zeitlos gültigen Wort und in seinem Sohn Jesus Christus. Und dabei wird klar, dass es neben IHM keinen anderen Gott geben kann.

Genau das hatte auch Salomo erkannt, und das ist auch das durchgängige Zeugnis der Bibel. Das Gottesbild der Bibel ist damit einmalig und unvergleichlich.

Mich verwundern immer wieder die "Argumente" die Unglaube und Atheismus hervorbringen. Hier wird nicht erkannt, dass es Unbegreifliches und absolut Unvorstellbares gibt, weshalb Begriffe wie Gott und das Ewige auf die Ebene des menschlichen Verstehens - "als dem Maß aller Dinge" - herabgezogen werden.

Und wenn man das tut, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass es keinen Gott gibt. Und das trifft sogar zu, weil es diesen Gott, den man meint, tatsächlich nicht gibt.

Ich weiß nie ob ich lachen, Mitleid oder Unmut empfinden soll, wenn ich höre, was die sich klug und weise dünkenden Redner, mit einem Anflug dümmlich-überheblichen Stolzes, so alles ablassen. Das hört sich für mich immer so an, als wenn einer sagt; "ich bin blind und dumm, und darauf bin ich stolz".

Eigentlich ist das schrecklich. Wir können daran aber nichts ändern sondern Gott nur bitten, dass er Hirn vom Himmel regnen lässt, wenn man das so leger sagen darf.

Ich wundere mich dann manchmal auch, was uns so alles im Namen menschlicher Weisheit und Erkenntnis - ich spreche hier von der Wissenschaft, die ich als solche grundsätzlich schätze - als wahr verkündet wird.

Da werden aufgrund dürftiger Indizien "lückenlose Geschehensabläufe", die sich über Jahrmilliarden hinziehen, farbenfroh und effektreich vorgestellt. Das ist ganz unterhaltsam. Der Nachteil ist nur, dass niemand als Zeuge dabei war, und deshalb stößt man auch auf jede Menge unüberbrückbarer Widersprüche, wenn man näher darüber nachdenkt.

Ach ja, die Jahrmilliarden. Das hören wir ja immer, dass das Licht, dass heute vom Rand des Kosmos bei uns ankommt, schon Jahrmilliarden unterwegs war, was auf eine unvorstellbare Entfernung von Jahrmilliarden Lichtjahren schließen lässt.

Aber eigentlich ist dass eine halbe Wahrheit, denn das Licht selbst war nicht Jahrmilliarden unterwegs und hat auch keine Entfernung von Jahrmilliarden Lichtjahren überbrückt. Die deshalb weil der Raum bei Lichtgeschwindigkeit ganz erheblich kleiner wird und sich die Zeit zur Überbrückung der Entfernung ebenso erheblich verkürzt.

Bei Lichtgeschwindigkeit würde ein Menschenleben ausreichen, den ganzen bekannten Weltraum zu durchfliegen. Bei der Rückkehr wären hier allerdings einige Milliarden Jahre vergangen.

Vielleicht liegen die Wissenschaftler aus dem angelsächsischen Raum richtig, die meinten, dass man diese ganzen Forschungen aufgeben sollte, weil man den Dingen nie auf den Grund kommen wird. Je mehr man erforscht und entdeckt umso größer wird der Bereich des Unerforschten. Eine richtige Antwort gebiert 10 neue Fragen.

Da es aber Gott ist, der den Mensch diese Neugier und den Forscherdrang ins Herz gegeben hat, wird natürlich weitergeforscht, und das ist auch gut so.

Heute wollen wir uns aber Ruhe gönnen und aus dem Sonntag einen Sinntag machen, in die Natur hinausgehen und die Wunder der Schöpfung bestaunen, die allesamt ein Zeugnis für den Schöpfer und seine Gegenwart sind.

Jörgen Bauer
Tag 23
16.03.2015
Mein Freund

Was sorgst du dich um morgen,
es nimmt dir deine Kraft,
lass doch die dummen Sorgen,
tu, was dir Freude schafft.

Komm mit, ich will dir zeigen,
ein Wunder, stark und schön,
ein Baum mit seinen Zweigen,
bald wirst du mich verstehn.

Mit seinen tiefen Wurzeln
Steht er doch fest und still
und nimmt sein buntes Leben
grad wie es kommen will.

Und zaust der Sturm die Blätter
und rüttelt an den Zweigen,
er steht bei jedem Wetter,
nur muss er tief sich beugen.

Und kommen laue Lüfte,
trägt er ein luftig Kleid,
dann strömen seine Düfte,
da wird der Himmel weit.

Er strotzt voll Kraft und Krone,
doch ändert’s sich im Jahr,
ruht er sich aus vom Lohne,
ist er trotz allem da.

So wie der Baum verwurzelt
an seinem festen Ort,
so leb dein buntes Leben,
nimm Gott als sicheren Hort.

Tanze nur deinen Reigen
und sei veränderlich,
musst manchmal Dich auch neigen.
Gott liebt dich ewiglich.

(Annedore Großkinsky)
Tag 24
17.03.2015
Gottes Offenbarung in der Schöpfung


Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt.
Römer 1, Vers 20

Sind Gewohnheiten etwas Positives oder Negatives?

Ich meine, das kommt ganz darauf an, ob es gute oder schlechte Gewohnheiten sind. Und bei diesem Thema fallen sicher jedem jede Menge guter und auch schlechter Gewohnheiten ein.

Was ich an Gewohnheiten allerdings immer als negativ empfinde ist, dass Gewohnheiten das Nachdenken verhindern. Und manches Missgeschick wurde erst dadurch möglich, dass man einer Gewohnheit gefolgt ist. Denn was zur Gewohnheit wurde, geschieht „automatisch“, ohne innere Anteilnahme.

Das hat ganz zweifellos auch seine Vorteile. Denn gerade das ist ja das Ziel allen Lernens, dass das Erlernte, ohne großes Nachdenken, „von selbst“, praktisch „im Schlaf“, abläuft. Und manches Unglück wurde dadurch verhindert, dass die rettenden Handgriffe „ganz automatisch“ erfolgten.

Aber nicht nur in einer Zeit, in der sich das Gelernte schnell überholt, ist es nötig, die daraus resultierenden Automatismen immer wieder zu prüfen, da es sonst zur „Betriebsblindheit“ kommt.

Denn viele sehr gute Dinge können zur „Gewohnheit“ werden und manche Beziehung, nicht zuletzt auch die zu Gott, zerbricht, weil sie als selbstverständlich und damit als „nicht mehr interessant“ empfunden wird.

Das schmerzhafte und damit oftmals zu späte Erwachen kommt erst dann, wenn einem das zu Unrecht gering Geschätzte plötzlich genommen wird.

Viele Menschen empfinden ihren Alltag als „langweilig“ und die Welt, in der sie leben als „ganz selbstverständlich“ und „nichts Besonderes“.

Eigentlich ist das eine sehr schlimme Form von "Betriebsblindheit“, denn die Welt und damit auch der „graue“ Alltag sind voller staunenswerter Wunder.

Das fängt schon damit an, dass es uns und die Welt überhaupt gibt. Das in der Natur alle seinen geordneten Gang geht, das auf eine dahinterstehende, alles Begreifen übersteigende Intelligenz schließen lässt. Was neuerdings auch von der Wissenschaft so gesehen wird. Das Argument mit dem "Zufall" ist wirklich mehr als nur dümmlich.

Die Frage, ob er an Gott glaube, beantwortete Albert Einstein mit "nein" denn er wisse dass es Gott gibt, wenn er in den Weltraum schaut. Tagsüber sehe ich jede Menge Menschen, und kontaktiere viele, und jeder ist ein einmaliges Wunder.

Ja ich selbst bin ein Wunder, und dass ich immer noch lebe ist ebenso ein Wunder, genau so wie die uns umgebende lebensfreundliche Natur und vieles andere mehr.

Kurzum, ich kann mich über die einfachsten und banalsten Dinge wundern, dass sie gerade so und nicht anders sind und alles wunderbar harmoniert und zusammenpasst, und da meine ich, fast handgreiflich, Gottes Wirken zu spüren.

Und nicht zu vergessen: Die großen Erfindungen und Entdeckungen wurden oft genug nur deshalb gemacht, weil sich mal jemand über etwas „ganz normales“ wunderte, das für andere nicht des Nachdenkens wert war. Ein James Watt wunderte sich z.B. darüber, dass der Deckel des Kochtopfs beim Kochen hochging und erfand die Dampfmaschine.

In die Richtung des „sich wundern“ zielt auch der heutige Vers, der auch als die „allgemeine Gottesoffenbarung“ bezeichnet wird, weil er darauf abhebt, dass der wache und aufmerksame Beobachter erkennen kann, dass hinter der sinnlich wahrnehmbaren Welt ein schöpferisch handelndes Prinzip verborgen sein muss.

Und dass es jede Menge Religionen gibt, beweist eigentlich nur, dass der Mensch im Innersten eine Ahnung von Gott hat, und das vor aller schriftlichen oder mündlichen Offenbarung.

Der Vers Römer 1, 20 spricht ferner davon, dass diejenigen, die so tun, als wenn es keinen Gott gäbe, einmal keine Entschuldigung haben werden.

Geistliche Blindheit in Form eines sich überheblich gebärdenden Atheismus, der sich selbst als Ausdruck besonderer Intelligenz versteht, ist eigentlich schon Gericht Gottes, das darin besteht Menschen in ihrer selbst gewählten Blindheit zu belassen.

Der heutige Vers macht die Einschränkung „…wenn man sie wahrnimmt.“ Das deutet darauf hin, dass es auch am Einzelnen liegt, ob er wahrnehmen will. Der Kontext, in dem dieser Vers steht, hebt auf die persönliche Entscheidung ab.

Auch wenn uns Gott führt und den Glauben schenkt, entlässt uns das nicht aus der persönlichen Verantwortung. Von Gott zu wissen reicht allerdings noch nicht. Die Hinführung zu Jesus Christus ist dann der nächste Schritt.

Für mich war es der erste Schritt zum Glauben, als ich damit anfing mich zu wundern und neuerlich mit der Möglichkeit zu rechnen, dass es einen Gott gibt. Anderen mag es ähnlich gehen.

Wenn wir dann im Glauben stehen ist es eine große Stärkung, wenn uns der Geist Gottes Herz und Verstand offen hält, damit wir Gottes Wirken und seine Gegenwart in der Welt erkennen.

Jörgen Bauer
Tag 25
18.03.2015
Ein neuer Anfang


Lasst euch in eurem Denken erneuern durch den Geist, der euch geschenkt ist.
Epheser 4,23 (GNB)

Die Bibel ist voller Geschichten von Menschen, die einen Neuanfang erlebten. Mose wurde ein Anführer, nachdem er 40 Jahre lang ein Hirte gewesen war. Paulus hasste Christus, bis Gott ihm einen Neuanfang schenkte und ihn zum größten Apostel aller Zeiten machte.

Wenn wir Jesus als unseren Retter annehmen, dann ist das der größte Neuanfang überhaupt. Wir werden zu einer neuen Schöpfung und haben die Gelegenheit zu lernen, auf eine ganz neue Art zu leben. Aber der erste Schritt zu diesem neuen Leben erfordert Glauben, dass das für Sie möglich ist.

In Epheser 4,23 steht, dass wir in unserem Geist und unserem Sinn ständig erneuert werden müssen. Man liest in der Bibel von großen Persönlichkeiten und erwartet dann, dass sie ganz anders waren als man selbst. Wer so denkt, sollte sein Denken sofort erneuern lassen.

Entscheiden Sie dich, so zu denken, wie Gottes Wort es uns zeigt – nicht wie Sie sich gerade fühlen. Empfangen Sie Gottes Liebe und erleben Sie einen Neuanfang. Das Leben läuft so viel besser, wenn Sie es mit der Einstellung leben: „Gott verändert mich vollständig, von innen nach außen. Er schenkt mir einen Neuanfang und es liegen noch großartige Dinge vor mir.“

Gebet: Herr, ich erneuere mein Denken in dir. Ich weiß, dass du einen Neuanfang und eine Berufung für mich hast, genau wie für Mose und Paulus. Ich nehme sie jetzt an und glaube, dass du sie verwirklichen wirst.

Joyce Meyer
Tag 26
19.03.2015
Dem Ruf sofort folgen


Jesus sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Lukas 5, Verse 27 bis 28

Hat der Zöllner Levi (es geht hier um den Apostel Matthäus) tatsächlich alles was er in der Hand hatte, fallen lassen, ist aufgesprungen, um blindlings Jesus nachzulaufen?

Das ist er natürlich nicht. Ich habe diese Frage nur deshalb eingefügt um aufzuzeigen, dass man sich vor einem wortwörtlichen Bibelverständnis hüten muss.

Wie wir im Lukasevangelium weiter lesen, hat Levi in seinem Haus noch ein großes Mahl, mit vielen Gästen gegeben, und es ist anzunehmen, dass er auch noch seine persönlichen Verhältnisse geordnet hat, bevor er mit Jesus losging.

Es kommt hier aber auf etwas anderes an:

Und das ist, dass Matthäus dem Ruf des Herrn Jesus sofort gefolgt ist und damit für uns ein Vorbild ist.

Ich habe, wenn es darum ging, Neue Testamente in Hotels auszulegen, immer die drei Reaktionen erlebt, die überall gleich sind:

Die einen waren bereit, die anderen lehnten rundweg ab und manche mussten es sich erst noch überlegen. Das gleiche Muster spricht der Herr Jesus auch in dem Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea, Offenbarung 3, 14 ff., an: Die Heißen, die Kalten und die Lauen, wobei die Lauen als besonders widerwärtig empfunden werden.

Die Erfahrung zeigt, dass man diejenigen, "die es sich erst noch überlegen müssen", in aller Regel "vergessen kann". Ausgenommen, dass tatsächlich noch wichtige Fragen zu klären sind und man danach ein klares Ja oder Nein bekommt.

Menschen werden heute noch vom Anruf Gottes getroffen, der uns zur Umkehr und zum Glauben ruft. Das muss lange nicht so spektakulär wie damals bei Levi verlaufen, der alles hinter sich gelassen hat.

Obwohl es auch das heute noch gibt, dass jemand sein bisheriges Leben schlagartig aufgibt und einen Neuanfang mit Jesus macht. Das kann passieren, wenn jemand ein unehrliches Leben voll krummer Touren geführt hat. Als Zöllner könnte auch Levi zu diesem Personenkreis gehört haben.

Wenn wir den Ruf zur Umkehr vernehmen, dann sollten wir sofort, so wie Levi, reagieren, weil wir nicht wissen, ob wir noch eine weitere Chance zur Umkehr bekommen. Und ohne Umkehr gibt es kein ewiges Leben.

Jörgen Bauer
Tag 27
20.03.2015
Macht Arbeit frei?


Macht Arbeit in einem freien Land, in einer freien Wirtschaft, unter menschenwürdigen Bedingungen und für gutes Geld den Menschen frei? Wer Arbeit hat und seinen Unterhalt verdient, ist in der Regel frei von der Sorge um das alltäglich Notwendige und frei für manchen Genuß im Leben.

Leistungsfähig und genussfähig sind die Zauberworte unserer Gesellschaft. Arbeit kann viel Freude machen, Würde ausdrücken und Erfüllung schenken. Aber immer wieder bedrückt und zwingt die Arbeit den Menschen, erniedrigt ihn bisweilen zum Arbeitstier und stempelt ihn zur Arbeitskraft. Im Riesengetriebe einer modernen Leistungsgesellschaft werden Menschen oft zu funktionierenden Rädchen, zu auswechselbaren Funktionen, zu Kosten- und Risikofaktoren. Die heutige Gesellschaft hat ungewollt drei Mittel, um den Menschen in einer Art Sklaverei zu halten: Die Arbeit, das Geld und die Freizeit. Erfolgsdruck, Geldgier und Genusssucht sind die Mächte, die den Menschen beherrschen. Mit der Arbeit möchten Menschen möglichst viel Geld verdienen, mit dem Geld möglichst viel Vergnügen kaufen, aber sie merken dabei nicht, dass sie sich auf diese Weise als Sklaven verkaufen. Und das nennt man dann Freiheit!

Aber auch Arbeitslosigkeit und Geldmangel sind nur die Kehrseite der gleichen Unfreiheit. Gott hat dem Menschen die Arbeit als wunderbare Gabe anvertraut. Doch durch den Bruch mit Gott ist auch die göttliche Gabe zu einer menschlichen Verlegenheit geworden. Ob arbeitssüchtig oder arbeitslos, die Menschen sind nicht frei. Ob man die Arbeit vergötzt und als Lebenserfüllung überfordert oder sie verteufelt und als Lebenshinderung unterschätzt, man offenbart nur eine tiefe Verkrampfung.

Gott möchte den Menschen nicht als Arbeitskraft ansehen und gebrauchen. Er möchte uns als seine Partner lieben, die dann aus Liebe und im Sinne Gottes auch arbeiten und wirken. Gott ist immer erst Gastgeber, Ratgeber und dann auch Arbeitgeber. Nicht unsere Arbeit macht uns frei, sondern seine Liebe zu uns. Sie hilft, auch in der Arbeit frei zu sein.

Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, aber sein Verlangen bleibt ungestillt.
Prediger 6,7

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste  
Tag 28
21.03.2015
Haben wir den Heiligen Geist?


Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?
Apostelgeschichte 19, Vers 2

In dem Abschnitt, in dem dieser Vers steht, geht es um Johannesjünger. Diese hatten die Bußpredigten von Johannes dem Täufer gehört und glaubten auch an Jesus Christus, auf den Johannes der Täufer hingewiesen hatte

Aber die eigentlichen Zusammenhänge des Erlösungswerkes Jesu Christi, das aus Seinem Leiden, Sterben und Auferstehen besteht und dass damit das Entscheidende schon geschehen ist, war ihnen noch nicht bewusst geworden.

Erst als sie davon hörten und das im Glauben annahmen kam der Heilige Geist über sie. Offenbar reicht es nicht aus, "einfach nur so" an Jesus zu glauben, zum Beispiel als ein Vorbild oder guten Menschen.

So ist das bis heute: Wer zum lebendigen Glauben an Jesus Christus, als seinen persönlichen Herrn, Heiland und Erlöser kommt, hat auch den Heiligen Geist. Das entspricht dem neutestamentlichen Zeugnis, zumal es der Heilige Geist ist der in uns den Glauben weckt und uns zum Glauben befähigt.

Deshalb kann Paulus auch schreiben, dass unsere Leiber Tempel des Heiligen Geistes sind und Jakobus weist darauf hin, dass Gott mit Eifer über den Geist wacht, den ER in uns wohnen lässt.

Daneben gibt es noch zahlreiche andere Stellen, die auf den in den Gläubigen wohnenden Geist Gottes hinweisen. Auch darauf dass wir den Geist Gottes durch ein unheiliges Tun nicht betrüben sollen.

Der das Leben gestaltende und verändernde Glaube an Jesus Christus erweist sich damit als ein überaus kostbares - und nicht machbares - Geschenk, das uns unverdientermaßen zuteil wurde.

Für uns bleibt es ein Rätsel, dass wir zum Einen zum Glauben gerufen sind und zu einer Entscheidung aufgefordert werden und zum Anderen darauf angewiesen sind, dass uns Gott den Glauben schenkt und uns der Geist Gottes so zubereitet, dass wir ein Ja zum Glauben finden.

Es ist der Geist Gottes, der dem Gläubigen das Wort Gottes aufschließt und Dinge erkennen lässt, die dem Ungläubigen rätselhaft bleiben und ihm eine Torheit sind.

Zum Glauben gefunden und den Geist Gottes geschenkt bekommen zu haben ist Grund zum Danken. Jeder entdeckt durch den Geist Gottes die Gaben, die er hat, und der Heilige Geist kann uns auch noch mit weiteren Gaben ausstatten.

Wir sollen zwar nach Geistesgaben streben, daraus aber kein Leistungsdenken entwickeln und meinen, dass es darauf ankäme, möglichst viele und wenn möglich spektakuläre Geistesgaben zu haben. Hier müssen wir uns vor Irrlehren hüten. Das Neue Testament kennt auch keine Geiststaufe.

Es reicht aus, dass Gott eine Umkehr und eine Wiedergeburt geschenkt hat und dass wir danach leben. Mehr bedarf es nicht.

Jörgen Bauer
Tag 29
23.03.2015
Fragen


Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.
Lukas 13,12-13

Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als das, was wir mit unserem Verstand erklären können. Wenn die Forschung auch immer besser und die Erkenntnisse immer größer werden, was ich mit Spannung verfolge. Vor allem in der Medizin. Darum mag ich ja zum Beispiel auch Fernsehsendungen mit dem „von Hirschhausen“, der einem einige solcher neuen Entdeckungen super erklären kann, möglichst noch mit viel Witz dabei. Wobei die Minikamera in seinem Verdauungstrakt – so genau will ich es manchmal dann doch nicht wissen.

Aber es lässt sich eben doch nicht alles erklären. Und da kommen wir in den Bereich der offenen Fragen. Was hat es damit auf sich, wenn jemand zum Beispiel mit Handauflegung heilen will? Mir wird dabei erst mal etwas mulmig, wenn ich solche Anzeigen in der Zeitung sehe. Aber dann lese ich in der Bibel: „Als Jesus die verkrümmte Frau sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.“

O.K., also gibt es so etwas. Und der Gott, an den ich glaube, der lässt so etwas schon mal geschehen. Aber ihm allein gebührt dann auch aller Dank und alle Ehre. Was ist aber mit solchen Heilungsversprechen, die losgelöst von dem Gott der Bibel angeboten werden? Ehrlich? Damit will ich nichts zu tun haben! Denn wenn sie nicht von Gott kommen, von wem denn dann? Da bleibt ja nicht mehr viel. Nein Danke!

Hans Wagner
Tag 30
24.03.2015
Herzstück   


Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.
(aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 13, Vers 44) 

Erst einmal klingt es verrückt. Da gibt einer alles her, trennt sich von allem, nur um eine bestimmte Sache zu besitzen. Alles auf eine Karte setzen? Hoffen, dass der Schatz auch wirklich das hält, was er verspricht? Aber, wenn der Schatz wirklich so groß ist, dass er alles andere übertrifft, dann ist es eine gute Idee. Dann hat man Gewinn gemacht.

Ja, manchmal müssen wir uns von etwas trennen, um etwas neues zu gewinnen. Das fällt nicht immer leicht, besonders, wenn wir uns von vertrautem, liebgewonnenem verabschieden müssen.

Doch wenn wir etwas von Herzen begehren, etwas voran wirklich unser Herz hängt, dann fällt die Trennung von dem anderen leichter. "Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz." Matthäus 6, 21 Und das Herz ist doch das wichtigste im Leben, oder?

Nikola Beth
Tag 31
25.03.2015
Lernen Sie wie Jesus zu vergeben


Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum.
Lukas 23,34 (LUT)

Ich habe einmal von einem Teenager gehört, der unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursachte, bei dem ein Mann Frau und Kind verlor. Der Mann wusste, dass Gott wollte, dass er dem jungen Mann, der den Unfall verursacht hatte, vergab. Mit viel Gebet gelang es ihm schließlich, die Liebe Gottes durch sich fließen zu lassen. Dieser Mann konnte vergeben wie Jesus vergibt. Er hatte begriffen, dass auch der junge Mann verletzt war und Heilung brauchte.

Wenn andere uns verletzen, sollten wir lernen zu sehen, was sie sich durch ihr Verhalten selbst antun, statt nur auf das zu schauen, was sie uns angetan haben. Meistens ist jemand, der einen anderen verletzt, mindestens genauso verletzt und leidet unter den Folgen. Deshalb sagte Jesus, als er mit Todesqualen am Kreuz hing und für seine Mörder betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Diese Vergebung ist unglaublich. Lassen Sie sich heute davon inspirieren. Wir alle brauchen Jesu Vergebung.

Gebet: Herr, hilf mir, über meinen eigenen Schmerz hinwegzusehen, wenn andere mich verletzen, und ihren Schmerz wahrzunehmen. Hilf mir, so zu lieben und zu vergeben wie Jesus.    

Joyce Meyer
Tag 32
26.03.2015
Die lebendige Hoffnung der Christen


Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
1. Petrus 1, Vers 3

Sonntag, Tag der Auferstehung Jesu Christi und der Beginn der Neuschöpfung Gottes, auf der alle unsere Hoffnungen beruhen und aus der unsere Lebenskraft erwächst; das sollen wir uns an jedem Sonntag wieder neu bewusst machen.

Denn das, was das Christentum an Gewissheiten zu bieten hat, hat sonst keine andere Religion, die allesamt auf persönliche Leistungen und Anstrengungen, ohne jedwede Erfolgsgarantie, abheben.

Und menschlicher Religionsersatz in Form von Weltverbesserungslehren und Ideologien, die vorgeben, durch Gleichmacherei ein sorgenfreies und harmonisches Miteinander, für die Zeit unseres Erdenlebens, bewirken zu können, haben schon gar keinen Wert, weil sie immer wieder an der menschlichen Natur und der Wirklichkeit scheitern müssen.

Im biblischen bzw. christlichen Glauben wird dieses Unvermögen, als Folge der Trennung von Gott (Sünde) und damit dem Urgrund allen Seins, klar erkannt, weshalb auch alle Versuche zur Verbesserung der gefallenen Schöpfung unterbleiben und die Hoffnung allein auf die Rettung durch Gott bzw. Seine Neuschöpfung gesetzt wird.

Der Schlüssel dazu liegt in der Person des auferstandenen Jesu Christi, durch den wir Zugang zu Gott und damit zum ewigen Leben haben, das über alles Vergängliche hinausgeht und damit die tiefste und letzte Sehnsucht des Menschen erfüllt, etwas, was die nichtchristlichen Religionen und menschlichen Ideologien nicht vermögen.

Was den Christen auszeichnet ist, dass er mit Gott und damit dem Unsichtbaren, nicht Beweisbaren und damit aus menschlicher Sicht Unmöglichen rechnet und darauf seine Hoffnung setzt.

Dieser Glaube ist Geschenk Gottes und Wirkung des real in der Welt wirkenden Heiligen Geistes. Für den im Diesseitigen verhafteten Weltmenschen kann der Glaube deshalb nur eine Torheit und ein Unsinn sein, wie es Paulus so treffend schreibt.

Es ist wirklich der Geist Gottes, der uns hier die Augen öffnet. Weder guter Wille noch gute Absichten können diesen Geist ersetzen. Erkennbar an den Theologen, die ein großes Wissen haben mögen, aber geistlich unfruchtbar sind, weshalb sie biblische Aussagen so zurechtbiegen müssen, dass sie ihrem menschlichen Verstehen entsprechen.

Die lebendige Hoffnung, die wir haben, die mit dem Unsichtbaren und Unmöglichen rechnet, gibt uns auch die Kraft die Worte der Schrift als von Gottes Geist inspiriert und damit als wahr und wirklich zu erkennen. Denn erst wenn uns das möglich ist, entfaltet das Wort Gottes seine lebensverändernde und lebensgestaltende Kraft.

Jörgen Bauer
Tag 33
27.03.2015
Der Vater


Eine Gruppe von Menschen eilte in der Abenddämmerung durch kaltes und unwirtliches Gelände der Stadt zu, von der der Raddampfer abfahren sollte, um sie wieder in ihre Heimat zu bringen. Es wurde immer später, kälter und dunkler, bis sie schließlich ans Ufer des Mississippi kamen. Zu dieser Menschengruppe gehörte auch ein Junge. In der Ferne hörten sie alle das Tuten des Schiffes, das in der Stadt vom Pier abgelegt hatte. Sie waren also endgültig zu spät. Jeder überlegte voller Angst: Wie sollen wir jetzt bei zunehmender Dunkelheit überhaupt weiterkommen, wie sollen wir überleben, umringt von Gefahren, wilden Tieren, räuberischen Horden, sumpfigem Gelände? Schließlich tauchte aus dem Nebel der Raddampfer auf und zog seine Bahn in voller Fahrt. Die Gruppe der Menschen war in der Nähe eines Stegs, an dem nur kleine Boote festmachen konnten. Der Dampfer naht, ist auf gleicher Höhe, in voller Fahrt. Da hält der Junge seine Hände an den Mund und ruft und ruft. Und dann winkt er mit Händen und Armen. Die anderen in ihrer Verzweiflung sagen: "Hör auf! Das ist sinnlos. Du machst uns nur noch verrückter und verzweifelter. Keiner auf dem Dampfer kann uns doch hören!" Aber der Junge winkt und ruft weiter. Da dreht der Dampfer bei, wendet, setzt ein Boot aus und nimmt die Gruppe verängstigter und verzweifelter Menschen auf.

Sie sind gerettet und fahren zurück in die Heimat. In großer Aufregung fragen alle den Jungen: "Wie war das denn möglich, wie konnte das nur geschehen?"

Und der Junge antwortet nur mit einem Satz: "Der Kapitän des Schiffes ist mein Vater."

(Traugott Staehlin)

Denn er selbst, der Vater, hat euch lieb.
Johannes 16,27

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 34
28.03.2015
Glaubensakrobatik und Tugendathletik


"Christus verlangt von uns keine Glaubensakrobatik, so dass wir Dinge für wahr halten müssten, die unsere Vernunft nie würde annehmen können. Aber er tritt in unser Leben und erweist uns seine Macht.

An kleinen Dingen zuerst. Wir staunen, wenn sich Bindungen in unserem Leben lösen, wenn wir den Hass gegen unseren Feind verlieren, wenn in unser unruhiges Herz der Friede einzieht. Unsere Vernunft wird demütig und erkennt, dass es neue Möglichkeiten gibt, die sie überragen.

Christus verlangt von uns keine Tugendathletik, so dass wir edel, hilfreich und gut sein sollten. Aber er tritt in unser Leben und erweist uns seine Liebe.

Da schmilzt unser Groll zusammen, und wir können vergeben, da schwindet unser Stolz, und wir können um Vergebung bitten; da erwärmt sich unser kaltes Herz, und wir können lieben.

Jetzt geht es gar nicht mehr um Tugend und Edelmut, die wir meinen zu haben oder nicht zu haben; sondern es geht darum, leer zu werden, in uns Platz zu machen, damit Christus eintreten kann. Damit seine Liebe uns ganz in ihrer Gewalt hat. Sollte das so schwierig sein?"

(Theodor Bovet)

Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben!
Kolosser 2,6f

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste  
Tag 35
30.03.2015
Ostern entgegen


"Von der Erde bist du genommen und zur Erde kehrst du zurück!" Mit diesen Worten werfe ich drei Schaufeln voll Erde ins Grab.
Es ist ein kalter Februartag heute. Hin und wieder bricht die Sonne durch den verhangenen Himmel. Nur eine kleine Trauergemeinde hat sich um das Grab versammelt. Es gibt nur noch wenige Angehörige und Freunde, die der 92-jährigen Verstorbenen die letzte Ehre erweisen können. Nach dem gemeinsamen "Vater Unser" spreche ich das Schlussgebet und erteile den Umstehenden den Segen. Dann spreche ich den Angehörigen mein Beileid aus und gehe zurück zur Sakristei. Erwin geht mit mir. So tut er es seit vielen Jahren. Erwin ist Totengräber. Eigentlich ist er ja schon längst im Ruhestand. Aber solange es gesundheitlich halbwegs geht, hilft er im Bestattungsunternehmen auch weiterhin aus wenn er gebraucht wird, sagt er.

"Hast du eine Ahnung, wie viele Menschen du auf ihrem letzten Weg begleitet hast?", frage ich Erwin. Er überlegt ein wenig. "Viele", sagt er dann, "sehr viele sind es wohl geworden in den fast fünfzig Jahren. Irgendwann hört man auf zu zählen." Erwin hat Recht. Mir geht es ähnlich. Ich könnte die Frage auch nicht beantworten.

Meine Gedanken gehen weiter. "Weißt du, Erwin", sage ich, "manchmal denke ich: Irgendwann sind wir es selbst, denen man das letzte Geleit gibt." - "Ja", meint Erwin, "irgendwann sind wir es selbst." Und nach einer kurzen Pause fährt er schmunzelnd fort: "Aber auch das werden wir schließlich überleben!"

Noch während ich überlege, wie ich auf diesen vermeintlichen Scherz reagieren soll, wird mir bewusst: Alles, was ich je bei Beerdigungen als Priester gesagt habe, alles, was ich zutiefst im Inneren glaube, alles, worauf die Christinnen und Christen ihre ganze Hoffnung setzen, hat der Erwin jetzt in einem einzigen Satz zusammengefasst. Ich bleibe stehen und schaue Erwin in die Augen: "Ja, du hast recht, Erwin - das werden wir auch noch überleben ..."

Langsam gehen wir weiter in Richtung Sakristei. Es ist immer noch kalt. Trotzdem bricht schon immer öfter die Sonne durch. Wir gehen Ostern entgegen.

Originalbeitrag von Pfarrer Franz Zeiger, Linz
Tag 36
31.03.2015
Satt werden und bleiben


Am Tisch Gottes wird aber nicht nur geruht und gesprochen, sondern auch gegessen und getrunken. Das Brot des Lebens stellt Gott auf den Tisch und teilt es mit uns. Gott teilt uns sein Leben mit. Er gibt sich selbst. Jesus wurde das Brot Gottes. In Bethlehem, im "Haus des Brotes", wurde er geboren, und am Kreuz von Golgatha wurde sein sterbender Leib das Brot für eine hungernde Menschheit. Jesus brach das Brot mit seinen Jüngern und sagte: "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird." An diesem Tisch, in der Nähe Gottes, unter seinem Wort ereignet sich die Sättigung mit Leben. Wir nehmen Gottes Liebe, seine Vergebung und Heilung, seinen Segen und seine Fülle zu uns, ja in uns auf. Wir nehmen Jesus in uns auf, und das ist die letzte Erfüllung des Lebens.

Von der langen Wanderung sind wir ausgedörrt. Die weiten Wege haben uns durstig gemacht. Gott bietet uns gegen den Durst nach Liebe sein frisches, klares Lebenswasser an. "Wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!" (Offenbarung 22,17)

Das reine Wasser ist ein Bild für die reine, absolute Liebe Gottes. Die unbedingte Zuwendung Gottes dürfen wir in uns hineintrinken. Worte der Liebe, Beweise der Liebe, wie sie Jesus am Kreuz für uns gesagt und erbracht hat, saugen wir wie ein vertrocknetes Land auf, und unser Durst nach Liebe wird gestillt. "Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte." (Jeremia 31,3)

Am Tisch Gottes erfahren wir die unbedingte Liebe, hier werden wir vorbehaltlos angenommen. Hier dürfen wir sein, wie wir wirklich sind, und uns ganz in Gottes Liebe hineinfallen lassen.

Und dann bietet uns Gott den Wein der Freude an. Ein Weinkelch bedeutet beides: Leid, das man erfahren, und Freude, die man empfangen kann.

Jesus Christus trank für uns den bitteren Kelch des Leides. Im Garten Gethsemane kämpfte er um die Kraft, den Kelch des Todes und der Sühne für uns zu trinken, und am Kreuz von Golgatha trank er ihn bis zur Neige aus. Als Jesus rief: "Es ist vollbracht!", da war der Kelch des Leides geleert. So bleibt uns nur der Kelch der Freude. Der Wein, den Gott an seinem Tisch gewährt, ist die Freude am Leben, die Freude an Gott und seiner Schöpfung.

So ist Gottes Tisch ein Tisch der Gemeinschaft, an dem sich Gott mit uns zusammensetzt, ein Tisch der Stärkung, an dem wir uns satt essen und trinken können. Und schließlich ein Tisch, an dem wir bleiben, ein Ort, an dem wir wohnen dürfen. Gott lädt uns zum Bleiben ein. Er möchte, dass aus Gästen und Fremden Kinder und Freunde seines Hauses werden. Am Tisch Gottes, im Gespräch mit Gott, im Zusichnehmen der Stärkung Gottes werden aus Menschenkindern, die unstet und flüchtig, abgehetzt und verwahrlost leben, Gotteskinder mit Sitz und Heimatrecht bei Gott.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Psalm 23,5f

Aus Axel Kühner: Hoffen wir das Beste
Tag 37
01.04.2015
Man sieht nur mit dem Herzen gut


"In einem fernen Lande lebte einst ein König, den am Ende seines Lebens Schwermut befallen hatte. ,Schaut', sprach er ,,ich habe in meinem Leben alles, was nur ein Sterblicher erleben und mit den Sinnen erfassen kann, erfahren, vernommen und geschaut. Nur etwas habe ich nicht schauen können in meinen ganzen Lebensjahren. Gott habe ich nicht gesehen. Ihn wünschte ich noch wahrzunehmen!' Und der König befahl allen Machthabern, Weisen und Priestern, ihm Gott nahezubringen. Schwerste Strafen wurden ihnen angedroht, wenn sie das nicht vermöchten. Der König stellte eine Frist von drei Tagen.

Trauer bemächtigte sich aller Bewohner des königlichen Palastes, und alle erwarteten ihr baldiges Ende. Genau nach Ablauf der dreitägigen Frist um die Mittagsstunde ließ der König sie vor sich rufen. Der Mund der Machthaber, der Weisen und Priester blieb jedoch stumm, und der König war bereit, in seinem Zorn das Todesurteil zu fällen. Da kam ein Hirte vom Feld, der des Königs Befehl vernommen hatte, und sprach: ‚Gestatte mir, o König, dass ich deinen Wunsch erfülle.’ ‚Gut’, entgegnete der König, ‚aber bedenke, dass es um deinen Kopf geht.’ Der Hirte führte den König auf einen freien Platz und wies auf die Sonne. ‚Schau hin’, sprach er. Der König erhob sein Haupt und wollte in die Sonne blicken, aber der Glanz blendete seine Augen, und er senkte den Kopf und schloss die Augen.

‚Aber König, das ist doch nur ein Ding der Schöpfung, ein kleiner Abglanz der Größe Gottes, ein kleines Fünkchen seines strahlenden Feuers. Wie willst du mit deinen schwachen, tränenden Augen Gott schauen? Suche ihn mit anderen Augen!...’"

(Leo Tolstoi)

"Gott wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann!"
(l. Timotheus 6,16)

Mit den Augen des Herzens, mit den Augen des Glaubens wollen wir Gott suchen!

Aus Axel Kühner: Überlebensgeschichten für jeden Tag
Tag 38
02.04.2015
In aller Not und Traurigkeit


„Brauchst keine Angst haben. Es wird schon recht werden!“, sagt meine Mutter und hält die Hand meines Vaters. Vater liegt im Sterben. Antworten kann er schon lange nicht mehr. Ein Schlaganfall hat ihn vor drei Jahren gelähmt und ihm die Sprache geraubt. „Wie der Herrgott will!“, setzt meine Mutter nach

„Wir sind jetzt ganz in seiner Hand!“ Zärtlich streicht sie ihm über die Wange. So hat sie es oft getan bei ihren täglichen Besuchen an seinem Krankenbett im Pflegeheim. Nun geht sein Leidensweg zu Ende. „Brauchst keine Angst haben! Es wird schon recht werden!“

Wenige Stunden darauf ist mein Vater tot. Er ist sehr ruhig hinübergegangen.

Das ist jetzt dreizehn Jahre her.

Heute lebt meine Mutter selbst im Pflegeheim. Schon seit mehreren Jahren. Anfangs haben wir noch kleinere Ausflüge unternommen. Sie hat mich jedes Mal bereits freudig erwartet. Später wurden die Ausflüge seltener. Sie wollte nicht mehr so gerne raus. Aber gemeinsam Essen fahren in ein nahegelegenes Restaurant, das klappte eine Weile noch recht gut. Bis sich auch das aufhörte. Unmerklich nahm die Demenz von ihr Besitz. Anfangs kamen mir nur einige ihrer Erzählungen merkwürdig vor. Später verlegte sie Dinge, die sie dann verzweifelt suchte. Dann hörte schließlich auch das Suchen auf. Heute erkennt sie mich nicht mehr. Manchmal schnürt es mir das Herz zu. Ihre Not zu sehen – als Sohn von der eigenen Mutter nicht mehr erkannt zu werden,

das geht tief. Alle Tage sind nicht gleich, es ist ein stetiges Auf und Ab. Manchmal erzählt sie doch noch von Dingen, die sie bewegen, die ich aber nicht verstehe, weil ich ihr in ihre Welt nicht folgen kann. Dann wieder gibt es Tage, da meine ich eine tiefe Traurigkeit in ihren Augen zu erkennen. Die Demenz ist eine tiefe, lange Nacht... Die Erinnerung an ihre Kinder, an ihren Mann, an die Menschen, die ihr etwas bedeutet haben – weggewischt durch die schleichende Krankheit. Die Demenz ist wie eine undurchdringliche Wand, die uns trennt. Niemand kann sagen, welche Zeitspanne meiner Mutter noch aufgegeben ist. „Brauchst keine Angst haben. Es wird schon recht werden!“ Ihre Worte, die sie meinem Vater mit auf den letzten Weg gegeben hat, fallen mir in letzter Zeit immer öfter ein. „Wie der Herrgott will. Wir sind jetzt ganz in seiner Hand.“

Sie wusste immer, auf wen sie vertraut hat. Gott war ihr festes Fundament. „Brauchst keine Angst haben.“ Oft und oft bemühe ich mich, ihr das zu sagen. Vielleicht dringt eines der Worte ja doch bis in ihr Herz durch...

Unsere Realität ist schon lange nicht mehr die ihre. Jetzt ist sie tatsächlich ganz in Gottes Hand. „Es wird schon recht werden!“

Worauf sie immer ihre Hoffnung gesetzt hat, das Fundament, auf das sie ihr Leben gestellt hat, vielleicht kommt es erst jetzt gänzlich zum Tragen, denke ich. In der Not der langen Nächte, in den Stunden einsamer Traurigkeit...

Und ich beginne, die tiefe Bedeutung des Liedtextes aus dem Gotteslob Nummer 295 zu erahnen: „Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“

Wir brauchen keine Angst haben. Es wird schon recht werden.

(Originalbeitrag von Pfarrer Franz Zeiger, Linz – St. Peter)
Tag 39
03.04.2015
Mein Kreuzweg


Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
(Lukas 9/23) 

Ich habe zum Thema das Kreuz tragen eine persönliche Geschichte, die ich euch erzählen möchte. Ich war gerade erst mal zum Glauben gekommen, als der Vater meiner Kinder verstarb. Wir hatten leider keinen Kontakt mehr zu ihm und seiner Verwandtschaft, da bei der Trennung viel Schmutzwäsche gewaschen wurde.

Da er in der Zwischenzeit eine neue Familie gegründet hatte, wusste ich nicht wo ich bei seinem Begräbnis stehen sollte. Mir machte diese Ungewissheit schwer zu schaffen, weil ich wusste dass mir sehr viel Hass von seiner Familie entgegen gebracht wurde. Dennoch wollte ich uns, meinen Kindern und mir das Recht des Abschiedes nicht nehmen lassen. Einerseits begleitete ich meine Kinder auf dem schweren Weg ihren Vater zu verabschieden, anderseits war ich auch traurig über seinen Tod, da wir doch 18 Jahre zusammen lebten und uns vieles verband. Mein Herz war schwer und ich hatte Angst vor diesem Weg,

so betete ich in meiner Not zu Gott. Ich erzählte ihm von meinen Ängsten und bat ihn mir den Platz den er mir zugestehen will zu geben. Der Begräbnistag war sehr schwer, weil ich nicht nur meine Trauer im Herzen, sondern auch die Trauer im Herzen meiner Kinder mit zutragen hatte. Wir kamen in der Aufbahrungshalle an und ich sah dass der Platz neben der Mutter des Verstorbenen leer war. Ich wünschte ihr mein Beileid und ich gab ihr die Hand zum Frieden. Wir blieben dann auch neben ihr stehen und ich fühlte mich ihr in diesem Moment so nahe wie schon lange nicht. Gott gab mir den Platz an der Seite der Frau die meinen Kindern die Großmutter war. Gott sagte, dass es mir zustünde dort zu sein. Es wurde ein sehr schwerer Weg und ich stützte so gut ich konnte meine Kinder und auch meine Schwiegermutter bis zum Ende des Begräbnisses, so weit das ich gar keine Zeit hatte selbst zu trauern. (Matthäus/16/24) Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Sie sagte mir beim verabschieden, das sie es nie vergessen würde, das ich den Weg mit ihr gegangen bin. Am Abend des Tages war ich fix und fertig und ich merkte dass mich meine rechte Schulter auf extremste schmerzte. Gott zeigte mir ein Bild: Ich sah dass ich an diesem Tag nicht nur mein Kreuz, sondern auch die Kreuze meiner Lieben mitgetragen habe.

Als Jesus seinen Weg zur Hinrichtung ging, musste er sein Kreuz erst selber tragen, bis das man einen Mann das schwere Kreuz von Jesus auferlegte.

(Lukas 23/26)
Und als sie ihn abführten, ergriffen sie einen Mann, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, dass er's Jesus nachtrüge.

Dieser Simon hat Jesus wenn auch ungewollt sein Kreuz getragen, somit hat er das getan was Jesus auch von uns erwartet. Jesus sagt wer mir nachfolgt nehme sein Kreuz „Täglich“ auf sich und folge mir nach. Er will dass wir das eigene Kreuz, was das ganze Geschehen in unserem Leben sein kann auf uns nehmen und im Vertrauen auf ihm unseren Weg weiter gehen. Wir sollen ihm mit unserem Kreuz nachfolgen auf seinem Weg, aber auch jederzeit bereit sein wie Simon von Kryene das Kreuz unseres Mitmenschen zu nehmen um ihm beim tragen zu helfen, damit dieser nicht unter der Last zusammen bricht. Manchmal werden wir selbst an unser Last schwer zu tragen haben, aber auch da wird jemand da sein der uns hilf unser Kreuz zu tragen. Ich wünsche es uns allen.

Aber solange du kannst, nimm dein Kreuz mutig auf dich und folge Jesus nach und vergiss nicht er hat es auch für dich getragen. Amen

Ich wünsche euch ein gesegnetes Auferstehungsfest

Seid herzlich gesegnet, eure

Rosemarie Hojus
Tag 40
04.04.2015
Meine Zeit steht in deinen Händen.


Was ist Zeit? Das kann niemand sagen. Auch nicht, wie lang eine Sekunde "wirklich" ist, kann man diese doch unendlich weiter in allerkleinste Zeiträume unterteilen, in denen immer noch etwas geschieht.

Eine Sekunde hat man als das 9.192.631.770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung beschrieben, was aufzeigt, wie unfassbar kurz eine solche Periodendauer ist.

Ebenso unfassbar ist auf der anderen Seite auch ein Zeitraum von 9.192.631.770 Jahren.

Gibt es einen allerkürzesten Zeitraum, der sich nicht weiter unterteilen lässt und auf der anderen Seite einen ebensolchen, der sich nicht weiter verlängern ließe, und wo es jedes Mal sinnlos wird, noch von Zeit zu sprechen?

Vielleicht ließe sich ein ganzes Menschenleben in einer Sekunde unterbringen, die dem Betreffenden dann so lange vorkäme, wie uns ein "normales" Leben vorkommt? Immerhin gibt es Nahtoderlebnisse, in denen innerhalb einer Sekunde nochmals das ganze Leben, in allen Einzelheiten, vor dem geistigen Auge abläuft.

Zeit ist die einzige physikalische Größe, die sich nicht definieren lässt, so wie zum Beispiel für Leistung, wo ein Watt die Kraft ist, mit der man eine Tafel Schokolade einen Meter anheben kann.

Die Zeit bleibt für uns ein Geheimnis.

Aber Geheimnis hin und Geheimnis her: Die Zeit ist für uns ungeheuer wichtig und deshalb auch ständig in aller Munde. Man hat entweder keine oder zuviel davon, man muss sie ausfüllen und nutzen, man kann sie nicht aufsparen, sie läuft gnadenlos ab, und jede Sekunde die vergangen ist, kehrt, bis in alle Ewigkeit, nicht wieder.

Aber läuft die Zeit wirklich, so wie ein Fluss? Und wenn sie läuft, dann von der Vergangenheit in die Zukunft oder kommt sie, umgekehrt, aus der Zukunft? Gibt es die Zeit wirklich oder ist sie nur ein Gefühl, das wir haben, weil alle Dinge in einer bestimmten Reihenfolge unumkehrbar ablaufen, weshalb jedes Bild und jedes Foto nur Momentaufnahmen sind? Wie wirklich ist die Gegenwart, die in dem Augenblick, wo man sie wahrnimmt, bereits vergangen ist?

Von der Relativität der Zeit, die in jedem Bezugssystem "anders" ist, gar nicht zu reden.

Diese Zeit, die wir nicht ergründen können, ist Gottes Schöfung und uns von Gott geschenkt, weshalb Anfang und Ende, der uns geschenkten Zeit, in Gottes Hand sind. Nicht wir, sondern ER legt das Ende unserer Zeit, jedes anderen Menschen und auch jeder Sache fest. Demnach dauert nichts ewig. Alles geht vorüber, die guten, wie die schlechten Zeiten. Das zu wissen ist tröstlich.

Aber das ist nicht alles:

Wenn wir wissen, dass die Zeit Gott gehört und letztlich Gnade ist, können wir gelassener bleiben und müssen uns nicht ständig in Stress bringen. Denn stimmt es wirklich, dass wir "keine Zeit" haben? Solange wir leben, haben wir jede Menge Zeit! Wenn wir, in des Wortes voller Bedeutung, wirklich keine Zeit mehr haben, sind wir tot.

Wir sollen die unwiederbringliche und damit kostbare Zeit deshalb nicht totschlagen, was dem im Stress verschwenden gleichkommt, sondern etwas Sinnvolles und Erfüllendes aus ihr machen. Das müssen wir uns und anderen, immer wieder bewusst machen.

Martin Luther sagte: Ich habe heute soviel zu tun, ich weiß gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll. Deshalb muss ich zuerst einmal beten.

Und das war keine Zeitverschwendung, denn das Gebet verhalf ihm dazu, Zeit zu gewinnen, weil er plötzlich klarer sah.

Wenn wir unser Leben allezeit in der Gemeinschaft mit Gott, aus dem Glauben heraus und im Gebet leben, können wir die Erfahrung machen, dass die Zeit langsamer zu laufen scheint und wir in einer bestimmten Zeit mehr, als sonst üblich, fertigbringen, und das in aller Gelassenheit. Gott kann uns unsere Zeit zusätzlich segnen.

Und nicht nur das. Letztendlich werden wir zubereitet für den Ruf Gottes aus dieser Welt mit ihrer Zeitlichkeit. Wir wissen dann, dass wir getrost alles in die Hände Gottes zurücklegen können, der für das Weitere sorgen wird.

Jörgen Bauer